Vorwürfe gegen US-General Allen in Petraeus-Affäre nicht erhärtet

In der Affäre um den früheren CIA-Chef David Petraeus hat ein Aufsichtsgremium den Oberbefehlshaber der internationalen Truppen in Afghanistan, John Allen, entlastet.

Entlastet: John Allen, Oberbefehlshaber der internationalen Truppen in Afghanistan (Archiv) (Bild: sda)

In der Affäre um den früheren CIA-Chef David Petraeus hat ein Aufsichtsgremium den Oberbefehlshaber der internationalen Truppen in Afghanistan, John Allen, entlastet.

Verteidigungsminister Leon Panetta sei vom Generalinspektor darüber informiert worden, dass die Vorwürfe des professionellen Fehlverhaltens nicht erhärtet worden seien, sagte Pentagon-Sprecher George Little am Dienstag. Panetta habe weiterhin vollstes Vertrauen in Allens Führungsqualitäten, sagte Little weiter.

Petraeus war am 9. November wegen der Beziehung mit seiner Biografin Paula Broadwell von der Spitze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA zurückgetreten. Die Affäre war ans Licht gekommen, nachdem Broadwell der Arztgattin Jill Kelley in anonymen E-Mails ein sexuelles Interesse an Petraeus vorgeworfen hatte.

Die in Tampa im US-Bundesstaat Florida wohnende Kelley, eine Bekannte von Petraeus‘ Familie, schaltete wegen der Droh-Mails die Bundespolizei FBI ein. Die Ermittler stiessen dann allerdings auch auf eine Vielzahl von E-Mails zwischen Kelley und Allen.

„Vollstes Vertrauen“

Wegen „möglicherweise unangebrachter“ Kontakte legte die US-Regierung die Beförderung Allens zum neuen Oberkommandierenden der NATO-Einsätze daraufhin auf Eis. US-Verteidigungsminister Leon Panetta versicherte jedoch, er habe vollstes Vertrauen in Allen.

Allen und Kelley beteuerten beide, keine aussereheliche Affäre gehabt zu haben. Am Dienstag meldete sich Kelley erstmals seit dem Skandal im November zu Wort. In einem Interview mit der Nachrichtenwebseite „The Daily Beast“ bezeichnete sie sich als Stalking-Opfer. Broadwell habe sie in E-Mails „erpresst und bedroht“, sagte Kelley.

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