Die Gewerkschaft VPOD will die Zahl der Tessiner Gemeinden von 135 auf 15 reduzieren. Am Dienstag hat sie in Bellinzona TI der Staatskanzlei eine entsprechende kantonale Volksinitiative überreicht. Mehr als 11’000 Unterschriften seien zusammengekommen, teilte die VPOD mit.
Die Neuordnung der Gemeinden solle einen effektiveren Service Public im gesamten Kanton garantieren, schrieb die Gewerkschaft. Ziel sei es, Schulen, Kinderkrippen, soziale Angebote und Sicherheitsdienste systematisch und flächendeckend zu strukturieren.
Rückstände bei behördlichen Dienstleistungen in kleinen Gemeinden könnten auf diese Weise ausgeglichen werden. Gleichzeitig würden unsinnige und kostenaufwendige Doppelspurigkeiten und Überschneidungen vermieden. Die VPOD will dieses Ziel innerhalb von acht Jahren erreichen.
Mehr Demokratie
Aus Sicht der Gewerkschaft führt ihr Vorschlag auch zu einer Demokratisierung der grossen Gemeinden. Die Verfassungsinitiative sieht vor, in den einzelnen Quartieren Kommissionen mit politischem Einfluss zu schaffen.
Dies sei bei den grossen Fusionen, wie im Fall von Lugano und Mendrisio bisher nicht der Fall, kritisierte die VPOD. Sie verlangt, dass die Einteilung der bisher 135 Gemeinden in neue Einheiten mit globalem Blick auf die gesamte Region vorgenommen werde. Die Entstehung von A- und B-Zonen im Kanton sei zu vermeiden.
In diesem Punkt will sich die Initiative von den übrigen Fusionsprojekten des Kantons oder einzelner Initianten abheben. Diese seien immer zu sehr auf einzelne Regionen fixiert. Die VPOD hätte für ihr Anliegen 7000 Unterschriften benötigt. Überreicht wurden am Dienstag mehr als 11’000 Unterschriften.