Mit einer Louis-Vuitton-Schau voll grafischer Strenge hat Designer Marc Jacobs am Mittwoch den Pariser Prêt-à-Porter-Schauen kurz vor Schluss noch einen Höhepunkt beschert. Seine Entwürfe für Frühjahr/Sommer 2013 bildeten die erste Kollektion, die ohne das Logo das französischen Luxushauses auskam.
Stattdessen verarbeitete sie dessen typisches Schachbrettmuster. Grosse oder kleine Kästchen als Druck oder Stickerei zierten die linear geschnittenen Entwürfe.
Die schmalen Schnitte mit engen Dreiviertel-Ärmeln und betonten Schultern, Accessoires wie zierliche Slingpumps sowie die toupierten Frisuren der Models erinnerten an die 1960-Jahre.
Jacobs blieb auch bei der Farbwahl entschieden und beschränkte sich auf Schwarz, Weiss, zwei Gelbtöne, Blassgrün, Beige und Braun. Mit Mini, Midi und Maxi gab es exakt drei Rocklängen.
Ein Hauch von Audrey Hepburn
Die Silhouetten der frühen Sixties prägten auch das Bild bei dem deutschen Designerduo Johnny Talbot und Adrian Runhof. Ein Hauch von Audrey Hepburns Eleganz in „Frühstück bei Tiffany“ schien hier durch den Raum zu schweben – in Form schmaler Seidenkleider mit geometrisch gegeneinander gesetzten Stoffbahnen in Blautönen oder pudrigem Rosé zu Schwarz.
Hochgeschlossene schlichte Vorderteile wurden durch tiefe Rückenausschnitte kontrastiert. Silbrig schimmernde Stoffe, Pailletten in Regenbogenfarben und feine Stickereiarbeit brachten zusätzlich Glamour in die Kollektion.
Generationswechsel in Paris
Paris kann auf eine starke Saison zurückblicken. Viele sprachen von einem „Generationswechsel“: Designer um die 40 prägen nun das Bild. Die vielbeachteten Debüts von Raf Simons bei Dior und Hedi Slimane bei Saint Laurent – beide Jahrgang 1968 – setzten dem Spektakel ihren Stempel auf.
Hinzu kamen kraftvolle Kollektionen der nur wenige Jahre von ihnen entfernten Modemacher Nicolas Ghesquière (Balenciaga), Giambattista Valli und Stella McCartney.