Volkswagen (VW) will mit milliardenschweren Investitionen und einem neuen Geländewagen mit sieben Sitzen den Umsatz in den USA ankurbeln. Laut Konzernchef Martin Winterkorn will das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren sieben Milliarden Dollar investieren.
Die Geldmittel sind Teil eines bereits angekündigten mehrjährigen Investitionsprogramms. Dieses soll VW helfen, sein Ziel zu erreichen: Bis 2018 sollen eine Million Fahrzeuge der Marken VW und Audi in Nordamerika verkauft werden.
Zu VW zählen ausserdem die Marken Porsche, Bugatti, Lamborghini, Skoda und Seat. 2013 setzte der VW-Konzern 600’000 Fahrzeuge in Nordamerika ab.
Preiskampf mit GM und Toyota
Volkswagen muss in den USA das Steuer herumreissen. Nach anfänglichen Erfolgen beim eigens für die dortige Kundschaft entwickelten US-Passat sinken die Verkaufszahlen inzwischen seit einem Jahr.
Die Platzhirsche von GM bis Toyota haben auf den selbstbewussten Emporkömmling aus Deutschland reagiert, der in den USA zum Angriff geblasen hat, um sich in den nächsten Jahren an die Weltmarktspitze zu setzen. Sie bieten ihre Fahrzeuge inzwischen zu günstigeren Preisen und mit besserer Ausstattung an als Volkswagen.
Am schmerzlichsten aber rächt sich, dass die Konzernleitung nach Meinung von Experten zu lange gezögert hat, ein weiteres Fahrzeug an den Start zu bringen. Wegen der niedrigen Benzinpreise sind in den USA vor allem leistungsstarke Geländewagen und Pick-ups gefragt – und die hat Volkswagen nicht im Angebot.
Starkes Wachstum in China
Derweil berichtet der Volkswagen-Konzern von einer Absatzsteigerung in China im vergangenen Jahr von 16,2 Prozent. Mit 3,27 Millionen ausgelieferten Autos sei erstmals die Drei-Millionen-Marke überschritten worden.
Allein die Kernmarke Volkswagen erlebte auf dem grössten Automarkt der Welt in China einen Zuwachs um 16,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 2,51 Millionen Autos. Audi konnte sogar um 21,2 Prozent auf 492’000 Autos zulegen und seinen Vorsprung als Marktführer im Premiumbereich ausbauen. Porsche verkaufte in China 37’400 Fahrzeuge.
Allerdings musste die Tochter Skoda in China einen Einbruch hinnehmen. Die 2013 ausgelieferten fast 227’000 Autos lagen unter dem Absatz im Vorjahr von 235’700, als noch ein Plus von 7,1 Prozent verzeichnet worden war.