Wachstum in der Schweizer Wirtschaft verlangsamt sich

Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft bleiben laut den Konjunkturforschern der ETH Zürich positiv. Das Barometer des Instituts KOF erreichte im September 1,67 Punkte. Damit ist die Wirtschaft weiter gewachsen, aber langsamer als in den Vormonaten.

Schweizer sind immer noch in Kauflaune (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft bleiben laut den Konjunkturforschern der ETH Zürich positiv. Das Barometer des Instituts KOF erreichte im September 1,67 Punkte. Damit ist die Wirtschaft weiter gewachsen, aber langsamer als in den Vormonaten.

Im Juni hatte der Stand bei 1,16 gelegen, im Juli bei 1,41 und im August bei 1,59 Punkten. Das Wachstum der Wirtschaftsleistung gemessen am Vorjahr dürfte aber auch in den nächsten Monaten positiv bleiben, schrieb das KOF am Freitag.

Die Entwicklung sei nach wie vor von der robusten Konsumlaune der Schweizer Bevölkerung geprägt. Auch das Kreditgewerbe gebe positive Impulse, hiess es. Die Industrie zeige allerdings nur schwaches Wachstum, und auf dem Bau entwickle sich die Lage derzeit nicht vorwärts.

Kritik von Experten

Mit dem Stand von 1,67 Punkten im Konjunkturbarometer für September liegt der KOF-Befund höher als von Experten angenommen. Von der Finanz- und Wirtschaftsnachrichtenagentur awp befragte Ökonomen hatten in einer Umfrage mit einem Punktestand zwischen 1,50 und 1,60 gerechnet.

Für Anlagespezialist Bernd Hartmann von der Liechtensteiner VP Bank ist die Einschätzung des KOF zu optimistisch. Hartmann ist der Meinung, dass die Probleme der überschuldeten Euro-Länder zunehmend auf die wirtschaftlich robusten Länder übergreifen, darunter die Schweiz.

Die Nachfrage aus dem Ausland sei schwächer geworden und die einheimischen Konsumenten seien ebenfalls zurückhaltender. „Woher das Wachstum vorerst kommen soll, ist fraglich“, schreibt Hartmann. Auch die Schweiz müsse sich in nächster Zeit mit einer schwachen Konjunkturdynamik auseinandersetzten.

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