Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) beschliesst eine Teilamnestie für Meldonium-Fälle.
Jene Athleten, die vor dem 1. März dieses Jahres positiv getestet wurden und bei denen ein Wert von weniger als einem Mikrogramm der verbotenen Substanz festgestellt wurde, hätten keine Dopingsperren zu befürchten, heisst es in einer WADA-Mitteilung.
Das seit 1. Januar 2016 auf der WADA-Verbotsliste stehende Herzmittel Meldonium führt laut Experten zu einer allgemeinen Leistungssteigerung. In diesem Jahr sind bereits mehr als 100 Sportler – vorwiegend aus Osteuropa – positiv auf Meldonium getestet worden. Einige davon hatten erklärt, sie hätten das nun verbotene Mittel zuletzt im Herbst 2015 eingenommen, als es noch erlaubt war.
Da Meldonium laut lettischem Hersteller Grindeks noch «mehrere Monate» nach der Einnahme im Körper nachgewiesen werden kann, entschloss sich die WADA diese Woche zur Teilamnestie-Regelung. Wie viele Sportler von dieser profitieren, wurde vorerst nicht bekannt. Meldonium-Doping kann im Falle eines Erstvergehens des betroffenen Sportlers mit einer Sperre bis zu vier Jahren sanktioniert werden.
Russlands Sportminister Witali Mutko, der kürzlich von 40 russischen Meldonium-Fällen gesprochen hatte, begrüsste den WADA-Entscheid. Der fünffache Eisschnelllauf-Weltmeister Pawel Kulischnikow und der Short-Track-Olympiasieger Semen Elistratow profitieren laut Angaben des russischen Eislauf-Verbandes von der Teilamnestie.