Währungskrise führt zu Ausschreitungen im Iran

Eine Razzia der iranischen Polizei gegen Schwarzhändler von Devisen hat am Mittwoch in Teheran zu schweren Protesten und Ausschreitungen geführt. Augenzeugen berichteten von Zusammenstössen der illegalen Händler mit Polizeikräften im Finanzbezirk Ferdowsi.

In Teheran kommt es während Protesten zu Ausschreitungen (Bild: sda)

Eine Razzia der iranischen Polizei gegen Schwarzhändler von Devisen hat am Mittwoch in Teheran zu schweren Protesten und Ausschreitungen geführt. Augenzeugen berichteten von Zusammenstössen der illegalen Händler mit Polizeikräften im Finanzbezirk Ferdowsi.

Hunderte Polizisten gingen gegen illegale Geldtauscher vor und ordneten die Schliessung von Wechselstuben und Geschäften an. Es gab mehrere Festnahmen, wie Bewohner berichteten. Einige Händler schleuderten demnach Steine gegen Polizisten und ein Polizeiauto, bevor sie wegrannten. Andere Händler schlossen selbst vorsorglich ihre Geschäfte.

Der Grosse Basar blieb geschlossen, weil die Händler nicht wussten, wie sie mit den stark schwankenden Wechselkursen umgehen sollten. Auch dort gab es Proteste, die jedoch rasch von der Polizei beendet wurden. Auf dem Grossen Basar werden die täglichen Preise für die kleineren Basare und Handelszentren in der Hauptstadt festgelegt.

Für ausländische Währungen wie Dollar und Euro müssen die Iraner inzwischen mehr als dreimal so viel zahlen wie noch zu Jahresbeginn. Die Regierung macht dafür die ausländischen Sanktionen sowie Spekulanten verantwortlich.

Der nationale Polizeichef Esmail Ahmadi Moghadam kündigte der Nachrichtenagentur Fars zufolge die Einrichtung einer Expertengruppe an, die gegen „diejenigen ankämpfen soll, die den Devisenmarkt stören“.

Laut der iranischen Zentralbank halten viele Menschen Unmengen an Devisen und Gold privat zu Hause zurück. Die Untersuchungsgruppe soll aus Wirtschaftsexperten der Regierung und aus Polizisten bestehen.

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