Zu trocken, zu heiss, zu sonnig: Was der Schweiz zu Beginn des Sommers verwehrt blieb, hat der erste Herbstmonat mehr als aufgeholt. In der Genferseeregion und im Tessin geht in den nächsten Tagen gar der wärmste September seit Messbeginn zu Ende.
Im Tessin war in der ersten Monatshälfte jeder Tag ein Sommertag mit Höchsttemperaturen von über 25 Grad, wie SRF Meteo am Mittwoch mitteilte. Von Bern bis zum Bodensee gab es im September insgesamt zehn, in Basel 11 und in Sitten sogar 13 Sommertage. Im Wallis war es an vier Tagen sogar heisser als 30 Grad.
In normalen Jahren wären im September Höchsttemperaturen von über 25 Grad im Mittelland lediglich drei bis vier Mal, im Tessin und im Wallis fünf bis sechs Mal gemessen worden. Damit konnte der diesjährige September den wettermässig eher durchzogenen Juni mehr als kompensieren, der mit nur fünf bis sieben Sommertagen viele Sonnenhungrige enttäuscht hatte.
Drittwärmster September
Vor allem die ersten beiden Septemberwochen warteten mit Rekordtemperaturen auf. Gemäss Meteoschweiz wurde in den ersten 14 Tagen auf der Alpensüdseite der Rekord aus dem Jahre 1895 (21,6 Grad) mit einer Durchschnittstemperatur von 23 Grad klar übertroffen.
Im landesweiten Durchschnitt erlebte die Schweiz mit einem Temperaturüberschuss von 2,5 Grad bisher den drittwärmsten September seit Messbeginn 1864, wie Meteoschweiz weiter mitteilte. Entsprechend sollten auch für den Gesamtmonat die Rekorde purzeln.
So mass meteonews in Sitten bisher eine Durchschnittstemperatur von 18,6 Grad, was weit über dem bisherigen Rekord von 17,9 Grad im Jahr 2006 liegt. In Genf zeichnet sich gemäss Meteoschweiz ein Überschuss von 2,7 Grad ab. Bisheriger Rekordhalter war auch dort der September 2006 mit 2,6 Grad mehr als im Durchschnitt.
Wenig Regen
Doch der zu Ende gehende Monat war nicht nur warm, sondern auch aussergewöhnlich sonnig. Auf der Magadinoebene zum Beispiel schien die Sonne laut SRF Meteo bisher während 220 Stunden. Im Wallis hingegen gab es trotz der hohen Temperaturen nur wenig mehr Sonnenschein als im Durchschnitt.
Mehr Sonne und Wärme bedeutete aber auch weniger Niederschläge: So regnete es im Tessin an vielen Orten nur 20 bis 30 Prozent der üblichen Menge, im Engadin 20 bis 50 Prozent. Auch im Mittelland wurden lediglich 40 bis 50 Prozent des normalen Niederschlags gemessen.