Im Osten der Ukraine wird nach Angaben von Staatschef Petro Poroschenko erstmals seit dem Abkommen von Minsk die Waffenruhe eingehalten. Seit einer Woche werde an der Front nicht mehr geschossen, sagte Poroschenko am Samstag.
Zwar würden im Konfliktgebiet immer noch Soldaten durch explodierende Minen oder bei Verkehrsunfällen getötet, doch gebe es keine Gefechte mehr. Dies sei erstmals seit der Mitte Februar in Minsk getroffenen Friedensvereinbarung der Fall.
Die Entwicklung gebe Anlass zur Hoffnung für den «Aufbau eines neuen erfolgreichen Staates», sagte Poroschenko. Seine Äusserungen während des Besuchs eines Rekrutierungszentrums für künftige Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft wurden im ukrainischen Fernsehen übertragen.
Die Behörden in den von prorussischen Kräften und Aufständischen kontrollierten Gebieten gaben dagegen bekannt, dass am Freitag «bei Schüssen der ukrainischen Armee» in der Nähe der Grossstadt Donezk ein Zivilist getötet worden sei.
Die Kontaktgruppe zum Ukraine-Konflikt aus Vertretern Kiews, Moskaus und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatten Ende August bei einem weiteres Treffen in der weissrussischen Hauptstadt Minsk mündlich eine neue Waffenruhe ab dem 1. September vereinbart.