Nach der Präsidentenwahl in Rumänien untersucht die Staatsanwaltschaft das Chaos beim Urnengang der Auslandsrumänen. Die Behörde hätten noch keinen Verantwortlichen im Visier, sagte Generalstaatsanwalt Tiberiu Nitu am Donnerstag. Tausende Rumänen konnten am 2. und 16. November ihre Stimme nicht abgeben, weil die diplomatischen Vertretungen den Ansturm nicht bewältigten.
Es drohe eine Anklage wegen Verletzung des Rechts der Bürger auf Stimmabgabe, was mit drei Monaten bis sechs Jahren Haft bestraft werden kann, hiess es weiter.
Kritiker warfen der sozialistischen Regierung vor, absichtlich den Urnengang der Auslandsrumänen erschwert zu haben, da diese eher nicht links wählen. Die Abstimmung gewann der deutschstämmige Klaus Iohannis gegen den Sozialisten und amtierenden Ministerpräsidenten Victor Ponta.
Die Wahlkommission gab am Donnerstag das offizielle Endergebnis bekannt: Iohannis kam demnach auf 54,43 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,10 Prozent.