Die wiederholte Wahl für den Einwohnerrat von Reinach BL hat den Rechtsrutsch vom ersten Anlauf bestätigt: FDP und SVP gewinnen je zwei Sitze, während die BDP zwei verliert und CVP und GLP je einen. Nochmals zu wählen war wegen einer gutgeheissenen Wahlbeschwerde.
Der zweite Wahl-Anlauf ergab nun im Endeffekt mit vier Verteilungsrunden just das selbe Resultat wie am 28. Februar: Die FDP hat nun neun Mandate, die SVP elf wie die SP. Bei der Stimmenzahl indes hat die SVP die SP diesmal übertroffen. Die CVP verlor eines ihrer bisher sechs Mandate und kommt noch auf fünf.
Ihre zwei Mandate halten konnten die Grünen, während sich die Sitzzahl der BDP auf noch zwei halbierte. Die GLP ist im Einwohnerrat nun gar nicht mehr vertreten; sie hatte ihr einziges Mandat bereits in der laufenden Legislatur durch einen Parteiwechsel an die FDP verloren. Die Wahlbeteiligung lag nun bei 33,96 Prozent.
Grund für die Beschwerde war ein mit rund 15 Prozent sehr hoher Anteil ungültiger Wahlzettel: 843 Wahlberechtigte hatten nur den halben Wahlzettel eingelegt und die andere Hälfte bei einem Falz abgetrennt, womit der komplett einzureichende Zettel ungültig wurde. Bei den letzten Wahlen 2012 waren bei gleicher Gestaltung nur knapp 200 Zettel ungültig gewesen.
Die Kantonsregierung hatte die Wahlbeschwerde in der Folge gutgeheissen, weil mit so vielen ungültigen Zetteln der Wählerwille nicht sicher genug zu ermitteln sei. Darauf setzte die Gemeinde die Wahl nochmals an, mit geänderter Zettelgestaltung – und Entschädigungen an kandidierende Parteien für den Zusatzaufwand. Diesmal waren nur 131 Zettel ungültig, was drei Prozent entspricht.