Der Kampf gegen die verheerenden Waldbrände im Zentrum Portugals macht nach Angaben der Behörden grosse Fortschritte. Das Feuer sei zu 95 Prozent unter Kontrolle, sagte der regionale Zivilschutzchef Vitor Vaz Pinto am Mittwoch.
Er sei optimistisch, die Lage allmählich in den Griff zu bekommen. Nach Angaben des Wetterdienstes halfen auch niedrigere Temperaturen und eine höhere Luftfeuchtigkeit im Kampf gegen die Flammen.
Für eine Entwarnung war es laut den Behörden aber noch zu früh. Schon am Dienstag schienen die Brände weitgehend eingedämmt, flammten dann jedoch plötzlich wieder auf. Rund 40 Ortschaften mussten in aller Eile evakuiert werden, in der Nacht zum Mittwoch kamen drei weitere hinzu. Die Behörden sorgten sich um mehrere Bewohner, die sich weigerten, ihre Häuser zu verlassen.
Die Brände waren am Samstag in der Gegend um die Ortschaft Pedrógão Grande durch ein Trockengewitter ausgelöst worden und hatten sich rasend schnell ausgebreitet. Mindestens 64 Menschen starben, viele von ihnen verbrannten im Auto auf der Flucht vor den Flammen.
Bis Mittwoch war nach Angaben der Behörden erst die Hälfte der Opfer identifiziert. Die ersten Opfer wurden am Dienstagabend beigesetzt, weitere Bestattungen folgten am Mittwoch. Parlamentspräsident Eduardo Ferro rief zu einer landesweiten Schweigeminute auf.
Rund 1200 Feuerwehrleute und 13 Löschflugzeuge waren auch am Mittwoch in der Region im Einsatz. Meldungen, wonach am Dienstag eine Canadair-Maschine beim Löschen abgestürzt sei, zogen die Behörden Stunden später wieder zurück. Offenbar handelte es sich um ein Missverständnis: Ein Zivilschutzsprecher schloss nicht aus, dass ein Privatflugzeug abgestürzt sein könnte – oder eine explodierende Gasflasche für Verwirrung gesorgt hatte.