Der mächtige Waldbrand in Kalifornien hat sich weiter in den Nationalpark Yosemite gefressen. Rund 170 Quadratkilometer – rund sechs Prozent – der Naturoase seien abgebrannt, teilten die US-Behörden in der Nacht zum Mittwoch mit.
Insgesamt seien bei dem siebtgrössten Feuer in der Geschichte des Staates fast 750 Quadratkilometer den Flammen zum Opfer gefallen. Dies entspricht annähernd der Hälfte des Kantons Zürich. Etwa 30 Wohnhäuser und 80 andere Gebäude wurden ein Raub der Flammen.
Die mittlerweile rund 4100 Feuerwehrleute konnten bis zum elften Tag seit seinem Ausbruch erst rund 20 Prozent des Brandes eindämmen. Rund 4500 Häuser nördlich des Brandherdes seien noch in Gefahr, hiess es.
Für die Tausenden Besucher des Yosemite-Parks bestehe aber derzeit keine Gefahr, da das Feuer am westlichen Rand wüte. Mehrere Strassen, Campingplätze und Wanderstrecken mussten jedoch gesperrt werden, wie es auf der Website des Parks heisst. Auch der Zugang zu möglicherweise bald vom Feuer bedrohten Riesenmammutbäumen sei gesperrt, damit die Feuerwehr vorbeugende Massnahmen zu ihrem Schutz ergreifen könne.
Wind und dichter Rauch
Windstösse und das warme Wetter trieben das Feuer an und hinderten die Brandbekämpfer daran, es schneller einzudämmen, wie die Behörden erklärten. «Das Wetter kooperiert einfach nicht mit uns», sagte die Sprecherin der kalifornischen Forstbehörde, Lynn Tolmachoff, der Zeitung «San Francisco Chronicle». Die Flammen könnten immer wieder unvorhersehbar ihre Richtung ändern. Zudem erschwere dichter Rauch die Löscharbeiten.
Die bisherigen Kosten der Brandbekämpfung an zwei Fronten werden US-Medien zufolge auf rund 27 Millionen Dollar geschätzt. Hinzu kämen andere Schäden ebenfalls in Millionenhöhe. «Die ökonomischen Auswirkungen sind vorhanden, aber wir haben sie noch nicht eingeschätzt», sagte die Forstchefin des betroffenen Bezirks Groveland der «Los Angeles Times».
Sorge bereitete auch, dass Asche auf einem Speicherbecken gesichtet wurde, aus dem sich die Wasserversorgung für 2,6 Millionen Einwohner in der Region speist. Es seien aber keine Einbussen der Wasserqualität festgestellt worden.
Auch die Wasserversorgung der rund 200 Kilometer entfernten Metropole San Francisco ist durch die Brände bedroht.