Der Dampfbetrieb der Waldenburgerbahn ist Geschichte: Der Verein, der sich für den Dampfzug neben dem Linienbetrieb einsetzte, gibt auf. Die künftigen Bedingungen seien weder organisatorisch noch finanziell zu erfüllen, teilte er am Samstag mit.
Das Aus für den touristischen Dampfzug hatte sich abgezeichnet, als die Weichen auf eine Umspurung der Waldenburgerbahn (WB) gestellt wurden. Die Regierung und 2015 auch der Landrat hatten im Wissen um die Hürde für den Dampfzug den Wechsel von der 75-Zentimeter- auf die verbreitetere Einmeterspur beschlossen.
Die Schienenweite sei jedoch «nicht matchentscheidend», heisst es nun im letzten Newsletter des Dampfbahnvereins. Rein technisch wäre der Umbau für eine bis zwei Millionen Franken zu machen gewesen. Doch die Baselland Transport (BLT) als neue WB-Eigentümerin habe den Dampfzug nicht mehr unter ihrem Dach gewollt und den Zug dem Verein schenken wollen.
Der Dampfzug-Verein hätte eine Eisenbahn-Verkehrsunternehmung gründen sollen. Das sei schon personell unmöglich und würde zudem mehrere Millionen Kosten bedeuten, hiess es weiter. Der Bau einer nötigen neuen Remise würde überdies gegen zehn Millionen kosten, die Sanierung des Rollmaterials weitere gegen drei Millionen. Sponsoren seien heute schwer zu finden.
So sah sich der Dampfzug-Verein ausserstande, den Dampfbetrieb weiterzuführen; der sei nun «definitiv aufzugeben». Der Verein war 2012 gegründet worden, um den Dampfbetrieb zu retten. Unterhalten wurde der Dampfzug von Freiwilligen unter dem organisatorischen Dach der WB – dies seit über 40 Jahren in Fronarbeit, wie es weiter hiess.
Für den Verein sei die Zukunft der historischen Lokomotive von 1902, quasi des Flaggschiffs der Dampfflotte, «völlig offen». Sie wie in den 1960er und 70er-Jahren beim Bahnhof Liestal offen auszustellen sei kaum sinnvoll.
Letztmals gefahren war der WB-Dampfzug Ende 2014. Derzeit ist die Lokomotive technisch fahrbar, entspricht aber neuen Streckensicherungsvorgaben nicht. Vor allem aber sind die drei Anhängerwagen «verlottert» und ohne Zulassung.
Die 1902 in Winterthur gebaute Lok (G3/3 WB-5 «Gedeon Thommen») fuhr bis 1953 im Liniendienst und war danach einige Jahre Betriebsreserve. Ab 1980 absolvierte die von Freiwilligen renovierte Lok regelmässig touristische und private Fahrten.