Die Wolfsburger Leihgabe Francisco Rodriguez führt den zuletzt während fünf Runden punktelosen FC Luzern in Sitten zu einem 3:2-Erfolg.
Vier Tage vor ihrem Jahreshöhepunkt im Cupfinal gegen den Meister Basel bemühten sich die Walliser zwar in bestmöglicher Besetzung, aber dennoch nur mit halber Kraft um ein vernünftiges Ergebnis gegen Luzern. Gedanklich war das Gros der Equipe zu lange abwesend, anders ist der weitgehend schwache Auftritt kaum zu erklären. Das knappe Resultat trügt, die Innerschweizer kontrollierten das Spiel mehrheitlich diskussionslos und führten bis zur 92. Minute 3:1.
Den nach einer wochenlangen Niederlagenserie in einer mittleren Sinnkrise steckenden Gästen kam die lethargische Haltung Sions zupass. Sie fanden trotz Verunsicherung und zuletzt einigen irritierenden Aussagen von Trainer Markus Babbel, der seine Spieler frontal angegriffen hatte, die Räume zur dringend benötigten Entfaltung vor. Christian Schneuwly, mit zwölf Assists der produktivste Innerschweizer Vorbereiter, stoppte den FCL-Zerfall nach fünf Runden ohne Punktgewinn mit zwei perfekten Vorlagen für Tomi Juric (30.) und Francisco Rodriguez (39.) zum kursweisenden 2:0-Vorteil.
Gut möglich, dass sich die Nervosität im Luzerner Umfeld mit dem überraschenden Coup gegen die Cup-Spezialisten etwas eindämmen lässt. Seitens der Romands könnte die erste Heimniederlage gegen den FCL seit fünf Jahren schwer wiegen. Lugano ist auf ihre Kosten auf Platz 3 vorgerückt – verteidigt die zweitbeste Rückrunden-Squadra ihre Top-3-Klassierung und verliert Sion im 14. Cup-Endspiel erstmals, erreichen nur die Südschweizer direkt die mit mehreren Millionen Franken dotierte Gruppenphase der Europa League.
Christian Constantin soll sich gemäss lokalen Beobachtern nach wie vor intensiv um eine Zusage von Valon Behrami (32) bemühen. Der bei Watford im hinteren Tableau der Premier League engagierte Tessiner soll das defensive Mittelfeld des FC Sion verstärken. Der 73-fache Internationale gehört in der SFV-Auswahl zum Stamm und ist vertraglich noch bis 2018 an seinen englischen Klub gebunden. «CC» versuchte schon mehrfach, den seit bald 14 Jahren im Ausland beschäftigte Behrami zu einer Rückkehr in die Schweiz zu bewegen.
Sion – Luzern 2:3 (0:2)
10’000 Zuschauer. – SR Bieri. – Tore: 30. Juric (Christian Schneuwly) 0:1. 39. Rodriguez (Christian Schneuwly) 0:2. 81. Bia 1:2. 83. Rodriguez (Grether) 1:3. 92. Konaté (Léo) 2:3.
Sion: Mitrjuschkin; Lüchinger, Zverotic, Ziegler, Pa Modou (46. Ricardo); Salatic (70. Adão), Constant, Karlen (75. Léo); Akolo, Bia; Konaté.
Luzern: Omlin; Knezevic, Costa, Affolter; Christian Schneuwly (79. Grether), Haas, Kryeziu, Rodriguez, Lustenberger (65. Schürpf); Itten (81. Arnold), Juric.
Bemerkungen: Sion ohne Mveng, Carlitos, Luzern ohne Neumayr, Lucas (alle verletzt). 60. Kopfball von Ricardo gegen die Latte. Verwarnungen: 62. Rodriguez (Unsportlichkeit), 67. Christian Schneuwly, 80, Knezevic, 88. Ziegler (alle Foul).
Die weiteren Spiele vom Sonntag: St. Gallen – Grasshoppers 4:1 (1:1). Young Boys – Basel 2:1 (1:1).
Rangliste: 1. Basel 34/80 (85:33). 2. Young Boys 34/65 (70:44). 3. Lugano 34/50 (50:59). 4. Sion 34/49 (58:53). 5. Luzern 34/46 (59:64). 6. Thun 34/41 (55:62). 7. St. Gallen 34/40 (41:52). 8. Grasshoppers 34/37 (45:57). 9. Lausanne-Sport 34/35 (50:58). 10. Vaduz 34/29 (42:73).