Beim Klima- und Fertigungstechnikkonzern Walter Meier klingeln die Kassen: Im letzten Jahr hat das Unternehmen aus Schwerzenbach ZH einen Gewinnsprung hingelegt. Unter dem Strich kletterte der Reingewinn trotz stagnierendem Umsatz um gut ein Viertel in die Höhe.
Operativ ist der Konzern gar so profitabel wie noch nie: Der Betriebsgewinn (EBIT) legte um 10,6 Prozent auf 56,5 Mio. Fr. zu. Das sei der höchste Wert in der 75-jährigen Firmengeschichte, sagte Finanzchef Jochen Nutz am Dienstag auf der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Damit habe Walter Meier den bisherigen Rekord von 55 Mio. Fr. aus dem Boomjahr 2007 übertroffen.
Der Reingewinn stieg gar überproportional um 26 Prozent auf 51,9 Mio. Franken. Als Hauptgründe für den Gewinnsprung nannte Nutz neben der operativen Steigerung ein besseres Finanzergebnis und eine niedrige Steuerbelastung.
Umsatz stagniert
Der Umsatz ging indes leicht um 0,6 Prozent auf 641,7 Mio. Fr. zurück, womit er weit entfernt ist vom Rekordumsatz 859,8 Mio. Fr. aus dem Jahre 2007. Hier mache dem Unternehmen vor allem der starke Franken zu schaffen, sagte Nutz. Überdies spürt Walter Meier die Folgen aus der Finanz- und Wirtschaftskrise.
So kämpfte die Sparte Fertigungslösungen, die Produktionsanlagen für Uhren-, Medizintechnik- oder Kaffeemühlen-Hersteller baut, im letzten Jahr mit dramatischen Lieferengpässen. „Wir hätten noch viel mehr Maschinen liefern können, wenn unser japanischer Lieferant parat gewesen wäre“, sagte Konzernchef Silvan Meier.
Der Lieferant hatte in der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Bremse getreten und jetzt verkauft er rund 90 Prozent seiner Produktion ins boomende China. Für den Rest der Welt bleibe nicht genug übrig, sagte Meier.
Die Sparte Fertigungslösungen zeigte von allen Konzernbereichen im vergangenen Jahr das stärkste Wachstum (+22 Prozent). Allerdings sei der Bereich immer noch weit von den Niveaus vor der Krise entfernt, sagte Nutz.
Klima schlechter
In der Sparte Klimatechnik, die beispielsweise Wärmepumpen oder Heizungen liefert, schrumpfte der Umsatz um 3,4 Prozent. Einerseits wurde ein Geschäftsteil in England verkauft, andererseits schlug die Frankenstärke aufs Ergebnis durch.
Die Werkzeugsparte musste ebenfalls Federn lassen (-5 Prozent). In der Schweiz und vor allem in Frankreich harzten die Geschäfte. Hingegen bereiteten die Verkäufe in Russland Freude. Und der bei weitem wichtigste Markt USA habe erneut geglänzt, erklärte Verwaltungsratspräsident Reto Meier, der sein Amt an der kommenden Generalversammlung an seinen Sohn Silvan abgibt.