«Was Blatter vorgestellt hat, ist das Papier wert»

Der Bayern-Präsident Uli Hoeness ist von einem baldigen Ende der Amtszeit von Sepp Blatter als FIFA-Präsident überzeugt. Die neue Ethikkommission sieht er als Papiertiger.

Kein Freund von Sepp Blatter: Uli Hoeness. (Bild: sda)

Der Bayern-Präsident Uli Hoeness ist von einem baldigen Ende der Amtszeit von Sepp Blatter als FIFA-Präsident überzeugt. Die neue Ethikkommission sieht er als Papiertiger.

Uli Hoeness ist bekannt als Mann der deutlichen Worte. Seinem Ruf wurde der Präsident von Bayern München nun wieder treu: „Es sieht nicht gut für ihn aus“, urteilte der langjährige Manager des deutschen Rekordmeisters über Sepp Ballter. Der Präsident des Fussball-Weltverbandes hatte sich in Zürich als Reformator präsentiert und die Verabschiedung eines Ethikkodexes sowie die Einsetzung einer Ethikkommission erklärt.

„Das, was er da vorgestellt hat, ist ja nicht mal das Papier wert, worauf es geschrieben ist“, sagte Hoeness. Ein Neuanfang bei der FIFA sei nur ohne den 76 Jahre alten Blatter möglich. Bis 2015 allerdings ist Blatter noch als FIFA-Chef gewählt. Trotzdem kann sich Hoeness nicht vorstellen, „dass er seine Amtszeit übersteht, geschweige denn, was er vorhat – noch mal zu kandidieren. Das wäre der Witz des Jahres“, sagte er.

Blatter habe bei seinem Auftritt am Dienstag in Zürich im Anschluss an eine Sitzung der FIFA-Exekutive „nicht gut ausgeschaut“. Der 76-Jährige sei „richtig angeschlagen“ gewesen, sagte Hoeness, der seit Jahren die Arbeit von Blatter kritisiert: „Endlich trauen sich ein paar Leute, ihn zu attackieren – auch internationale Medien.“

Die Vorwürfe des FIFA-Präsidenten, Hoeness hätte bei seiner Geburtstagsfeier im Januar darauf gewettet, dass Blatter das Jahr nicht überstehen würde, wies der Deutsche scharf zurück: „Ich habe auf meiner Geburtstagsfeier was anderes zu tun, als über das Schicksal von Herrn Blatter zu wetten. Woher er diese Meinung hat, ist mir schleierhaft. Aber davon unabhängig, es ist bis 31. Dezember noch genug Zeit, das wahr werden zu lassen, was Blatter angedeutet hat.“

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