Stan Wawrinka tut sich zum Auftakt des Australian Open äusserst schwer, setzt sich aber schliesslich 4:6, 6:4, 7:5, 4:6, 6:4 gegen den Slowaken Martin Klizan (ATP 35) durch.
Am Ende musste Wawrinka den letzten Rest an Entschlossenheit hervorholen, um nicht erstmals seit dem French Open 2014 (gegen Guillermo Garcia-Lopez) in der 1. Runde eines Grand-Slam-Turniers auszuscheiden. Im entscheidenden fünften Satz schaffte der Linkshänder Klizan das erste Break zum 4:3 und führte in seinem nächsten Aufschlagspiel 40:15. Der 31-jährige Waadtländer gewann aber das Game noch, ebenso wie die folgenden zwei. Dabei zog er einen Ball voll auf den Körper Klizans, sprang jedoch sofort übers Netz und entschuldigte sich. Er benötigte all sein Können und seine Erfahrung, um eine unerwartete Pleite zu vermeiden. Nach 3:24 Stunden beendete Klizan die Partie mit einem Vorhand-Fehler beim ersten Matchball.
So weit hätte es aber gar nicht kommen müssen: Der Verlust des ersten Satzes war aus Wawrinkas Sicht absolut unnötig. Nachdem er sieben Breakbälle vergeben hatte, nutzte der Slowake gleich seine erste Chance zum 5:4. Auch im zweiten Durchgang war es Klizan, der zuerst mit einem Break in Führung ging, ehe Wawrinka mit seiner insgesamt zehnten Möglichkeit zum 4:4 ausglich – und gleich zum 6:4 nachdoppelte.
Auch im dritten Satz zog Klizan 2:0 davon, konnte den Vorteil aber nicht konservieren. Mit einem weiteren Break zum 7:5 holte sich Wawrinka die 2:1-Satzführung. Der Widerstand des ebenso talentierten wie unkonstanten Klizan war damit aber nicht gebrochen. Wie aus heiterem nahm er dem Schweizer zum 4:3 den Aufschlag ab und servierte den Satz aus. Am Ende ging ihm aber kurz vor dem Gipfel doch noch die Luft aus.
Der Schweizer zeigte sich mit seinem Spiel nicht zufrieden: «Ich habe im grossen Ganzen keinen guten Match gespielt, aber ich bin zufrieden, wie ich mich rausgekämpft habe.» Klizan sei ein schwieriger Gegner gewesen, der ihm kaum Rhythmus gegeben habe. «Ich wusste aber, dass es nie einfach ist, gegen mich ein Spiel zu beenden.»
In der 2. Runde trifft der Australian-Open-Champion von 2014 am Mittwoch auf den US-Amerikaner Steve Johnson (ATP 30). Das bisher einzige Duell gewann Wawrinka am French Open 2015 klar in drei Sätzen. «Ich hoffe, dass ich da besser spielen werde», betonte er. «Ich glaube auch nicht, dass ich zu viel Energie verbraucht habe.»