Mark Webber gewinnt den GP in Monaco und ist damit der sechste Sieger im sechsten Saisonrennen. Sauber erlebt ein Pfingstwochenende zum Vergessen.
Der prestigeträchtigste, gefährlichste und glamouröseste Grand Prix im Formel-1-Kalender wurde am Pfingstsonntag zum Schauplatz eines historischen Ereignisses. Erstmals in der Geschichte der Königsklasse wurden nach sechs Grands Prix seit dem Saisonstart sechs verschiedene Sieger abgewinkt. Nach Jenson Button (Australien), Fernando Alonso (Malaysia), Nico Rosberg (China), Sebastian Vettel (Bahrain) und Pastor Maldonado (Spanien) stand in Monte Carlo Mark Webber zuoberst auf dem Podest. Für den 35-jährigen Australier war es der zweite Triumph im mondänen Fürstenstaat an der Côte d’Azur nach 2010 und der achte in seiner Karriere insgesamt.
Webber setzte sich in den Häuserschluchten von Monte Carlo vor Rosberg und Alonso durch, der mit Platz 3 die WM-Führung von Vettel übernahm. Alonso liegt nun mit 76 Zählern drei Punkte vor dem Weltmeister und dessen Teamkollegen Webber. Vettel durfte sich immerhin darüber freuen, der grosse Gewinner der einzigen Boxenstopprunde gewesen zu sein. Der als Neunter gestartete Deutsche, der als einziger der Topfahrer auf den härteren Reifen ins Rennen gegangen war, verbesserte sich vom 6. in den 4. Rang. Am Ende lagen die ersten sechs Autos innerhalb von lediglich 6,1 Sekunden.
Für den an Position 4 gestarteten Genfer Romain Grosjean, vor dem Wochenende für viele Experten einer der Favoriten auf den Sieg im Fürstentum, war das Rennen im Lotus-Renault unmittelbar nach dem Start nach einem Rencontre mit Michael Schumacher vorbei. Leidtragender war dabei auch Saubers Kamui Kobayashi, der die Unfallstelle trotz aller Bemühungen nicht richtig umfahren konnte und so ans Ende des Fahrerfeldes durchgereicht wurde. Wenig später – nach der Wiederaufnahme des Rennens nach dem nötig gewordenen Safety-Car-Einsatz – war der Grand Prix für den 25-jährigen Japaner aufgrund eines Lenkungsbruchs vorbei. Sauber verzeichnete so im sechsten Grand Prix des Jahres den dritten Ausfall.
Ein Wochenende zum Vergessen erlebte auch Kobayashis Teamkollege Sergio Perez. Der Mexikaner, der am Samstag im Qualifying nach einem Unfall ohne Rundenzeit geblieben war, musste das Rennen nach einem Getriebewechsel statt als Zweitletzter gar von ganz hinten in Angriff nehmen. Die Punkteränge lagen so selbstredend schon vor dem Start praktisch ausser Reichweite. Bei Rennhälfte wurde Perez von den Rennkommissären gar noch eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, nachdem er Kimi Räikkönen beim Abbiegen in die Box den Weg abgeschnitten hatte. Immerhin: Perez, am Ende als Elfter rangmässig knapp an den Punkterängen vorbei, durfte die schnellste Rennrunde in Monte Carlo für sich in Anspruch nehmen.
Monte Carlo. Grand Prix von Monaco. Schlussklassement nach 78 Runden: 1. Mark Webber (Au), Red Bull-Renault. 2. Nico Rosberg (De), Mercedes, 0,6 Sekunden zurück. 3. Fernando Alonso (Sp), Ferrari, 0,9. 4. Sebastian Vettel (De), Red Bull-Renault, 1,3. 5. Lewis Hamilton (Gb), McLaren-Mercedes, 4,1. 6. Felipe Massa (Br), Ferrari, 6,1. 7. Paul di Resta (Gb), Force India-Mercedes, 41,5. 8. Nico Hülkenberg (De), Force India-Mercedes, 42,5. 9. Kimi Räikkönen (Fi), Lotus-Renault, 44,0. 10. Bruno Senna (Br), Williams-Renault, 44,5. 11. eine Runde zurück: Sergio Perez (Mex), Sauber-Ferrari.
Ausgeschieden u.a.: Kamui Kobayashi (Jap), Sauber-Ferrari; Romain Grosjean (Sz/Fr), Lotus-Renault; Pastor Maldonado (Ven), Williams-Renault; Michael Schumacher (De), Mercedes.
WM-Stand (6/20). Fahrer: 1. Alonso 76. 2. Vettel 73. 3. Webber 73. 4. Hamilton 63. 5. Rosberg 59. 6. Räikkönen 51. 7. Button 45. 8. Grosjean 35. 9. Maldonado 29. 10. Perez 22. 11. Di Resta 21. 12. Kobayashi 19. 13. Senna 15. 14. Massa 10. 15. Hülkenberg 7. 16. Vergne 4. 17. Ricciardo 2. 18. Schumacher 2. – Teams: 1. Red Bull-Renault 146. 2. McLaren-Mercedes 108. 3. Ferrari 86. 4. Lotus-Renault 86. 5. Mercedes 61. 6. Williams-Renault 44. 7. Sauber-Ferrari 41. 8. Force India-Mercedes 28. 9. Toro Rosso-Ferrari 6.