Im ersten Halbjahr 2012 sind auf den Schweizer Strassen 166 Menschen ums Leben gekommen. Das sind drei mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) erinnert daran, dass das schwere Carunglück im Tunnel von Siders VS mit 28 Toten in diese Periode fällt.
Die Statistik zeigt, dass sich die Zahl der tödlichen Unfälle mit Personenwagen gegenüber dem Vorjahr halbiert hat. Markant zurückgegangen ist auch die Zahl der tödlich verletzten Velofahrer, wie das ASTRA am Dienstag mitteilte.
Auf der anderen Seite starben rund 20 Prozent mehr Motorradfahrer und Fussgänger. Die Zahl der tödlichen Unfälle auf Fussgängerstreifen nahm jedoch ab.
Im ersten Halbjahr 2012 registrierte das ASTRA ausserdem 1955 schwer verletzte Personen, 179 weniger als 2011. Ohne die 24 Verletzten beim Carunfall im Wallis läge die Zahl auf dem Niveau der 1940er-Jahre, schreibt das ASTRA.
Die Statistik der Strassenverkehrsunfälle erfasst nur Unfälle auf öffentlichen Strassen oder Plätzen, in die mindestens ein Fahrzeug oder ein Fussgänger mit einem fahrzeugähnlichen Gerät verwickelt ist. Bei der Halbjahresstatistik handelt es sich um provisorische Ergebnisse.
VCS fordert besseren Schutz für Fussgänger
Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) beurteilt die Bilanz als „in vielerlei Hinsicht positiv“. Bedenklich sei aber, dass die Zahl der schwer verletzten und tödlich verunglückten Fussgängerinnen und Fussgänger erneut angestiegen sei.
Der VCS ruft die Behörden deshalb dazu auf, den Schutz der schwachen Verkehrsteilnehmenden ins Zentrum der Verkehrspolitik zu rücken. Wirksamste Massnahme sind gemäss der Organisation Temporeduktionen, insbesondere innerorts, sowie bauliche Verbesserungen.