Wegen der Krebspest in der Lützel verschärfen die Anliegerkantone Jura, Baselland und Solothurn sowie Frankreich die Schutzmassnahmen. Nach einem Kontrollgang vom Mittwoch wird ein Fischereiverbot verhängt, wie aus einer Mitteilung des Kantons Jura vom Donnerstag hervorgeht.
Die hochansteckende Pilzerkrankung hat den national bedeutenden Bestand von seltenen Dohlenkrebsen in der Baselbieter Lützel ausgelöscht, wie die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Baselland am Montag mitgeteilt hatte. Wie die Krebspest in die Lützel gelangt war, die bei Laufen BL in die Birs mündet, war auch am Mittwoch noch unklar.
Nachdem erst nur von einer Verfügung an die Fischer die Rede gewesen war, diese müssten ihr Gerät nach dem Gebrauch an der Lützel desinfiszieren, wird nun die Fischerei entlang des gesamten Baches untersagt. Entsprechende Beschlüsse sollten alle Anliegerkantone und Frankreich rasch noch formell fassen, war in Delsberg zu erfahren.
Hunde vom Bach fernhalten
Die jurassischen Behörden appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger, das Bachbett gar nicht zu betreten, damit die Krebspest nicht in noch gesunde Gewässer verschleppt wird. Dieses Betretungsverbot gilt explizit auch für Hunde, die ja gerne in Bächen badeten, ist dem Communiqué weiter zu entnehmen.
Der Jura will damit insbesondere den Stausee Lac de Lucelle schützen. Bisher wurden dort, am Oberlauf des Baches, noch keine toten Dohlenkrebse gefunden. Laut einem Sprecher des Umweltamtes werden um den See Schilder aufgestellt, um das Bade- und Zutrittsverbot bekannt zu machen.
Man riskiere jetzt nicht einmal eine behördliche Kontrolle mit allen Vorsichtsmassnahmen, um den See ja nicht zu kontaminieren. Der Stausee sei mit einem sehr hohen Absturz zum Unterlauf hin einigermassen geschützt, sagte der Sprecher.
Krebspest steigt den Bach hinauf
Doch es reiche ein Hund oder eine Wildsau mit Sporen im nassen Fell, dass die Krebspest den einheimischen Krebsen auch im Lac de Lucelle den Garaus mache. Man beobachte derzeit, dass sich die Krankheit bachaufwärts ausbreitet. Laut dem Sprecher geschieht dies wohl über Menschen, Vierbeiner oder Vögel.
Eingewanderte Krebsarten wie der in die Birs aufgestiegene Signalkrebs verbreiten die Krebspest zwar, erkranken aber selber nicht – einheimische Krebse sterben daran. Signalkrebse fand man bisher in der Lützel keine.