Gegen den ehemaligen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva ist am Montag (Ortszeit) eine weitere Anklage erhoben worden.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 70-Jährigen vor, nach seinem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt 2010 bis 2015 seine guten Beziehungen dazu genutzt zu haben, dem brasilianischen Baukonzern Odebrecht Aufträge in Angola zu verschaffen.
Im Gegenzug sollen Lula und zehn weitere Verdächtige Konzernanteile bekommen haben, deren derzeitiger Wert 9,3 Millionen Dollar beträgt. Zu den Mitangeklagten gehören Marcelo Odebrecht, ehemaliger Chef des gleichnamigen Konzerns, und Lulas Neffe Taiguara Rodrigues dos Santos.
Gegen Lula wird bereits wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal beim staatlichen Ölkonzern Petrobras ermittelt. Ausserdem soll ihm wegen Korruption und Geldwäsche der Prozess gemacht werden soll.
Lulas Nachfolgerin und Vertraute Dilma Rousseff wurde Ende August vom Senat ihres Amtes enthoben. Ihr war vorgeworfen worden, Haushaltszahlen geschönt und damit ihre Amtspflichten als Präsidentin verletzt zu haben.