In Italien haben die Lastwagen- und Taxifahrer ihre Proteste gegen die Sparpläne der Regierung ausgeweitet. Von Gioia Tauro im Süden bis Turin im Norden blockierten Fernfahrer am Montag die Strassen, während in Städten wie Rom ein Taxi-Streik erneut Flughäfen und Bahnhöfe traf.
Während die Lastwagenfahrer unter anderem eine Deckelung der Versicherungsbeiträge fordern, wandten sich die Taxifahrer gegen die Vergabe zusätzlicher Lizenzen. Die Proteste unterstreichen den Widerstand gegen die Reformen von Ministerpräsident Mario Monti, mit denen er die Schuldenkrise bekämpfen will.
Innenministerin Annamaria Cancellieri sagte dem Sender RAI, die Regierung verfolge die Proteste aufmerksam. „Wir können nicht ausschliessen, dass diese Unzufriedenheit zu einer anderen Form von Protesten führt“, sagte sie offenbar in Anspielung auf die Furcht, die Aktionen könnten ausser Kontrolle geraten.
Die Regierung in Rom hatte im Dezember ein Sparpaket und höhere Steuern beschlossen, die unter anderem zu einem Anstieg des Benzinpreises um 8,2 Cent auf 1,76 Euro pro Liter geführt haben. Am Freitag beschloss das Kabinett zusätzliche Reformen, die unter anderem Apotheken, Banken, Notare und Tankstellen betreffen.
Unter den Betroffenen regt sich Unmut. So kündigten Apotheker an, aus Protest landesweit am 1. Februar nicht öffnen zu wollen. Die Massnahmen könnten noch modifiziert werden und bedürfen der Zustimmung des Parlaments.