Weiterer Schulweg und weniger Lehrer, so sollen im Baselbiet 20 Millionen gespart werden

Mit Klassenzusammenlegungen und Kündigungen von Lehrern will die Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind die Sparziele erreichen.

Manche Schüler im Baselbiet müssen künftig wohl einen weiteren Schulweg in Kauf nehmen, dank Sparprogramm.

(Bild: URS FLUEELER)

Mit Klassenzusammenlegungen und Kündigungen von Lehrern will die Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind die Sparziele erreichen.

Der Sparauftrag an die Baselbieter Bildungsdirektion ist klar: Ab 2019 sollen die Lohnkosten jährlich um 4,2 Millionen Franken gesenkt werden. Nun hat die Regierung hat eine entsprechende Änderung des Bildungsgesetzes in die Vernehmlassung geschickt. Mit folgenden Massnahmen soll das Sparziel erreicht werden:

1. Klassen werden zusammengelegt

Zwar müssen die Schulklassen auf der Sekundarstufe nicht wie befürchtet von maximal 24 auf 26 Schüler vergrössert werden. Dies ist jedoch nur möglich, weil die Schulklassen im grossen Stil zusammengelegt werden, und das schulkreisübergreifend. In Einzelfällen soll jedoch die Höchstzahl überschritten werden können.

Das heisst: Die Schüler sollen künftig keinen Anspruch mehr darauf haben, die nächstgelegene Sekundarschule besuchen zu dürfen. Weitere Schulwege sind die Konsequenz. Mit der Gesetzesänderung soll zudem in der Sekundarstufe I in Einzelfällen auch eine Zuweisung an Schulstandorte ausserhalb des Schulkreises möglich werden.

Auch auf Sekundarstufe II, also an den Gymnasien und Fachmittelschulen, soll der Anspruch wegfallen, diejenige Schule zu besuchen, die am nächsten zum Wohnort liegt. Doch sei auf dieser Stufe die Klassenbildung bereits weitestgehend optimiert und könne nur noch vereinzelt durch eine Zusammenlegung von sehr kleinen oberen Klassen verbessert werden.

Die Anzahl kantonaler Sekundarklassen soll neu jährlich durch die Bildungsdirektion aufgrund der Budgetvorgaben des Landrats festgelegt werden.

Bei erschwerten Unterrichtsbedingungen oder für die Dauer einer Überschreitung der Höchstzahl in einer Klasse sollen zudem zeitlich befristete Zusatzlektionen, sogenannte «SOS-Ressourcen», zur Verfügung gestellt werden können. 

2. Mehr als 40 Stellen werden abgebaut

Auf der Sekundarstufe I führt die vorgeschlagene Klassenoptimierung zu einem Abbau von rund 36 Vollzeitstellen. Da sich dieser Abbau nicht über die natürliche Fluktuation erreichen lässt, werde es auch zu Kündigungen kommen. Auf Sekundarstufe II sollen rund sechs Stellen abgebaut werden.

Die Vernehmlassung dauert bis zum 30. November.

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