Der blutige Bandenkrieg in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille nimmt kein Ende: In der Nacht zum Donnerstag wurde ein junger Mann mit einer Kalaschnikow erschossen. Der 25-Jährige war bereits das 14. Opfer in diesem Jahr, wie die Polizei mitteilte.
Eine Senatorin der Sozialistischen Partei (PS) forderte nun den Einsatz des Militärs, um den Kampf der Drogenbanden zu stoppen. Wegen des Einsatzes von Kriegswaffen könne nur die Armee angemessen eingreifen, sagte Samia Ghali.
Innenminister Manuel Valls und Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian wiesen den Vorstoss zurück. Ein Eingreifen von Soldaten in Marseille sei „ausgeschlossen“, sagte Valls am Donnerstag. Es gebe keinen „Feind im Inneren“, der einen solchen Einsatz rechtfertigen würde.
Am 6. September soll es jedoch ein Krisentreffen zur Lage in der Metropole geben. Drogenbanden kämpfen dort ohne Rücksicht auf Menschenleben um die Vorherrschaft.
Der als Drogendealer bekannte junge Mann wurde erschossen, als er und eine Begleiterin mit dem Auto an einer roten Ampel hielten. Am Tatort fanden Ermittler rund 30 Patronenhülsen. Die Frau erlitt bei dem Angriff nur leichte Verletzungen. Erst am Samstag war ein anderer junger Mann an Schussverletzungen gestorben.