Ausnahmsweise nicht mit einer Buchrezension, sondern mit einem Thema, das uns vermutlich alle irgendwie interessiert und beschäftigt: «Medienbildung».
Liebe Alle
Das Semester hat wieder angefangen und mit dem Semesterbeginn melden auch wir uns wieder aus dem Sommer zurück. Ausnahmsweise nicht mit einer Buchrezension, sondern mit einem Thema, das uns vermutlich alle irgendwie interessiert und beschäftigt.
Uns allen ist klar, dass die neuen digitalen Medien unser Leben beeinflussen. Und wer daran zweifelt, erinnere sich daran, wann er oder sie das letzte mal vergeblich auf einem Bildschirm herumgedrückt hat, um bloss wenige Sekunden später festzustellen, dass dieses alte Gerät noch keinen Touchscreen besitzt. Dabei ist genau «in touch»-sein das A und O der gegenwärtigen Entwicklung. Schliesslich sind wir lieber on und in Kontakt mit der Welt als off. Und ich bin heilfroh, dass das dank Iphone und Tablet von überall aus auch möglich ist.
Allerdings wird zurzeit von vielen Seiten gewarnt und spätestens seit der NSA-Sache über Datenschutz, Big Data, und Internetidentität gesprochen. Das Internet ist angekommen. Längst. Und dass jede Spur, die wir im Netz hinterlassen, gesammelt und analysiert werden kann, ist auch nichts Neues mehr. Das Thema Datenschutz ist zurzeit überall präsent und sorgt dafür, dass endlich eine Sensibilität für dieses Thema geschaffen wird. Teilweise wird bei all der Empörung vergessen, dass wir doch schon längst gläserne Menschen sind. Würde Sie nicht auch mehr interessieren, wie wir damit umgehen und was wir unseren Kindern beibringen sollen?
Das verlangt nach «Medienbildung», eine Disziplin, die die Geschichte, Funktionsweise und Wirkung der Medien zu ihrem eigentlichen Gegenstand erklärt. Dazu braucht es Personen aus allen Wissensgebieten: Soziologen, Politiker, Philosophen, Künstler und solche, die die Kunst reflektieren. Es braucht Sprachwissenschaftler genau so wie Religionswissenschaftler und Medienwissenschaftler und Pädagogen und Journalisten und Menschen wie wir, die das Internet tagtäglich nutzen.
Ein Ort, an dem all diese Experten aus den verschiedenen Disziplinen zusammen gebracht werden können, kann die Uni sein. Die am Dienstag eröffnete Ringvorlesung «Digital Media Studies in Praxis. Wie die Geisteswissenschaften auf die neuen Medien reagieren» versucht genau das. Die Grundfrage ist auch hier: Welche Konsequenzen haben die neuen Medien für die Gesellschaft?
Ich werde in den nächsten Wochen hier im Mewi-Blog aus dieser Ringvorlesung berichten. Experten befragen, mit Studierenden reden, eigene Gedanken äussern und hoffentlich mit euch, liebe Leser, diskutieren. Wie ist eure Meinung? Wie seht ihr diese Entwicklung?
Ich bin gespannt!
Herzlich,
Marion Regenscheit