Weltbank-Präsident Jim Yong Kim hat zum Auftakt der Frühjahrstagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) die internationale Gemeinschaft zu weiteren Anstrengungen im Kampf gegen die Armut aufgerufen.
Zentrales Thema der Frühjahrs-Tagung in Washington wird die weltwirtschaftliche Lage sein.
In den vergangenen 25 Jahren habe die Welt in der Armutsbekämpfung «grosse Erfolge» erzielt und die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen um zwei Drittel auf unter eine Milliarde gedrückt, sagte Kim am Donnerstag weiter. «Wir müssen nun unsere Strategien neu ausrichten, um die letzte Milliarde aus der Armut in die moderne Welt zu heben.»
Bekämpfung der Armut
Der Weltbank-Chef hatte nach seinem Amtsantritt im Juli 2012 das Ziel ausgegeben, die extreme Armut in der Welt bis zum Jahr 2030 zu beseitigen. Das würde bedeuten, dass bis dahin kein Mensch mehr von weniger als 1,25 Dollar am Tag leben muss.
Kim warb am Donnerstag für stärkere Investitionen in Bildung und das Gesundheitswesen von Entwicklungsländern. Ausserdem müssten «soziale Sicherungsnetze» geschaffen werden, um die Bevölkerung vor den Folgen von Epidemien und Naturkatastrophen zu schützen.
Schweizer Beteiligung
In Washington treffen sich in den kommenden Tagen die Notenbankchefs und Finanzminister der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer. Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf leitet die Schweizer Delegation an der Frühjahrstagung des IWF und der Weltbankgruppe. Zur Delegation gehören auch Bundesrat Johann Schneider-Ammann und SNB-Präsident Thomas Jordan.
Wirtschaftsminister Schneider-Ammann wird in Washington die Beteiligung der Schweiz an einem neuen Programm der Weltbank zur Stärkung lokaler Kapitalmärkte lancieren, wie das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen am Donnerstag mitteilte. Im Rahmen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) wird die Schweiz 15 Mio. Fr. zur Verfügung stellen.
Absage an Griechenland
Ein Thema der bis Sonntag dauernden Frühjahrstagung ist auch die Schuldenkrise in Griechenland. IWF-Chefin Christine Lagarde hat am Donnerstag einen Zahlungsaufschub für das von der Pleite bedrohte Griechenland bereits abgelehnt.
Eine Fristverlängerung für die Rückzahlung der nächsten Kreditrate an den IWF sei ein «unpassender» Weg, sagte Lagarde. Seit 30 Jahren habe der Währungsfonds keinem Land einen Zahlungsaufschub gewährt. Bei derartigen Fällen in der Zeit davor sei das Ergebnis «nicht sehr produktiv» gewesen, erklärte Lagarde.