Die Weltbank hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in China und anderen asiatischen Schwellenländern wie Thailand und Indonesien gesenkt. Als Grund führte sie in ihrem Konjunkturbericht am Montag unter anderem eine schwächere Exporttätigkeit an.
China etwa würde sich verstärkt um die Stärkung der Binnennachfrage kümmern. Das abflauende Exportwachstum führe zu einer Konjunkturabkühlung.
Auch die gesunkenen Rohstoffpreise seien ein Faktor. Diese wiederum würden sich in geringeren Investitionen in asiatische Wachstumsmärkte niederschlagen.
Für die ostasiatischen Volkswirtschaften erwartet das in Washington ansässige Institut daher nur noch Wachstumsraten von 7,1 Prozent in diesem Jahr. Im April war es noch von 7,8 Prozent ausgegangen. Die Schätzung für das nächste Jahr senkte die Weltbank auf 7,2 von 7,6 Prozent.
Sorge wegen Chinas Schattenwirtschaft
Für China nahm die Weltbank ihre Prognose für dieses Jahr auf 7,5 Prozent von 8,3 Prozent im Frühjahr zurück. Das ist weniger als die 7,75 Prozent, mit denen der Internationale Währungsfonds (IWF) derzeit kalkuliert.
Der IWF wartet allerdings am Dienstag vor seiner Jahrestagung mit neuen Prognosen auf. Auch für das nächste Jahr kappte die Weltbank ihre Prognose für die zweitgrösste Volkswirtschaft nach den USA und zwar um 0,3 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent.
Mit Sorge blicken die Experten auf den immer grösser werdenden Schattenbanken-Sektor in China. Sie sprach von einer «ernsthaften Herausforderung», weil es eine enge Verbindung zum Bankensystem gebe, der Bereich aber weniger reguliert sei.