Die Weltbank warnt eindringlich vor den drastischen Folgen der Erderwärmung. In ihrem jüngsten Klima-Bericht rief sie Regierungen am Sonntag weltweit dazu auf, die rund eine Billion Dollar umfassenden Subventionen für Kohle und andere fossile Brennstoffe in alternative Energien umzulenken.
„Der Klimawandel ist eine der grössten Herausforderungen für die Entwicklung, und wir müssen die moralische Verantwortung dafür übernehmen, im Namen kommender Generationen zu handeln, besonders für die Ärmsten“, sagte Weltbank-Chef Jim Yong Kim laut Mitteilung. „Eine vier Grad wärmere Welt kann und muss vermieden werden – wir müssen die Erwärmung unter zwei Grad halten.“
Der Report basiert auf einer Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der Organisation Climate Analytics in Berlin. Demnach befindet sich die Welt auf einem Kurs, der schon bis Ende des Jahrhunderts zu einer Erderwärmung von vier Grad Celsius führen dürfte.
Die dadurch verursachten Risiken liegen nach Angaben des PIK ausserhalb der Erfahrung unserer Zivilisation: „Dazu zählen Hitzewellen, besonders in den Tropen, ein Hunderte Millionen Menschen betreffender Anstieg des Meeresspiegels und Missernten, welche die globale Ernährungssicherheit gefährden.“
Der Meeresspiegel könnte nach Angaben der Forscher um bis zu 100 Zentimeter ansteigen – besonders vor Ländern wie den Philippinen, Mexiko und Indien.
„Der einzige Weg, dies zu vermeiden, ist ein Bruch mit den vom Zeitalter fossiler Brennstoffe geprägten Mustern von Produktion und Konsum“, sagte PIK-Direktor Hans Joachim Schellnhuber. Er mahnte, eine Erwärmung über zwei Grad könne sogenannte Kipp-Effekte mit unumkehrbaren Folgen auslösen.
So führe eine bestimmte Temperaturerhöhung bei wichtigen Getreidesorten zu grossflächigen Ernteausfällen. Auch könne das Eisschild Grönlands unwiderruflich schmelzen.
Nach dem Arbeitspapier des Weltklimarates erwärmt sich die Erde schneller als bislang gedacht, wie die Berliner Zeitung „taz“ berichtet. Es sei „zumindest wahrscheinlich, dass bis 2100 die Erwärmung zwei Grad Celsius übersteigt“, sollten die Treibhausgasemissionen so weitergehen wie bislang, zitiert die Zeitung aus dem internen Berichtsentwurf.