Zum Jahreswechsel werden 7’284’283’000 Menschen auf der Erde leben. In nur einem Jahr sind es etwa 80 Millionen mehr geworden, wie die deutsche Stiftung Weltbevölkerung am Dienstag bekannt gab. 1970 teilten sich noch halb so viele Menschen die Erde und ihre Ressourcen.
«Jede Sekunde wächst die Weltbevölkerung um durchschnittlich 2,6 Erdenbürger», erklärte die Stiftung. Besonders schnell lege sie nach wie vor in Entwicklungsländern zu, unter anderem aufgrund von ungewollten Schwangerschaften.
«Jede vierte Frau kann dort nicht verhüten, obwohl sie das gerne möchte. Familienplanung ist ein Menschenrecht», erklärte Stiftungsgeschäftsführerin Renate Bähr in Hannover.
Wenn die Welt heute ein Dorf mit 100 Einwohnern wäre, wären davon 15 Afrikaner, 60 Asiaten und zehn Europäer. Die Zahl der Dorfbewohner würde bis zum Jahr 2050 auf 134 Menschen steigen. Davon wären 33 Afrikaner, 73 Asiaten und zehn Europäer.
Der Anteil der Europäer und Asiaten an der Weltbevölkerung wird damit voraussichtlich sinken, der Anteil der Afrikaner hingegen von 15 auf 25 Prozent steigen.
Plädoyer für Verhütung
Die Stiftung plädierte für mehr Rechte und Unterstützung bei der Familienplanung. «Wenn jeder Mensch frei entscheiden könnte, wann und wie viele Kinder er bekommt, und wenn Schwangere eine angemessene Gesundheitsversorgung erhielten, liesse sich das Leben von rund 200’000 Müttern und mehr als zwei Millionen Neugeborenen retten», erklärte Bähr. «Und es gäbe rund 70 Prozent weniger ungewollte Schwangerschaften.»