Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) will seine Unterstützung in Syrien für vom Hunger bedrohte Menschen stark ausweiten. Bis April soll die Hilfe 2,5 Millionen Menschen im Bürgerkriegsland erreichen.
Wie die in Rom ansässige UNO-Organisation am Dienstag mitteilte, erreicht ihre Ernährungshilfe derzeit 1,5 Millionen Syrer. Die syrische Regierung habe zugestimmt, Treibstoff und Weizenmehl für humanitäre Zwecke zu importieren.
Laut WFP-Angaben sind im Durchschnitt 40 bis 45 Prozent der Gebiete, in denen Syrer versorgt werden, unter Kontrolle der Opposition. Bei 85 Prozent der Hilfsempfänger handle es sich um syrische Binnenflüchtlinge.
Während der vergangenen Monate erreichten das WFP und sein Partner, der Syrisch-arabische Rote Halbmond, auch vertriebene und eingekesselte Zivilisten in Krisengebieten, wie es in der Mitteilung heisst. Einige Bereiche bleiben jedoch wegen schwerer Kämpfe und unsicherer Strassen unerreichbar. Dazu gehörten etwa die Altstadt in Homs und einige Teile des Landes im nördlichen Aleppo nahe der türkischen Grenze.
Hinrichtungsvideos veröffentlicht
Syrische Menschenrechtler prangerten derweil Hinrichtungen durch militante Islamisten im Bürgerkrieg an. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London verbreitete am Dienstag zwei Videos, die zeigen, wie zwei von sogenannten Scharia-Gerichten abgeurteilte Männer getötet werden. Den Exekutierten wurde Zusammenarbeit mit dem Regime von Baschar al-Assad vorgeworfen.
Meldungen aus Syrien sind wegen der Medienblockade des Regimes und der andauernden Kämpfe von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen. Doch auch die internationale Gemeinschaft schaut besorgt auf den Vormarsch von islamisch-fundamentalistischen Gruppierungen im Konflikt. Die bekannteste von ihnen, die Al-Nusra-Front, wird von den USA als Terrororganisation eingestuft.