Weltmeister fordert Superchampion

Wladimir Klitschko tritt heute Abend (21.30 Uhr MESZ) in Moskau zur Verteidigung seiner Weltmeistertitel an. Mit dem noch ungeschlagenen Russen Alexander Powetkin erwartet ihn ein schwerer Brocken.

Wladimir Klitschko möchte seine WM-Gürtel in Moskau verteidigen (Bild: Si)

Wladimir Klitschko tritt heute Abend (21.30 Uhr MESZ) in Moskau zur Verteidigung seiner Weltmeistertitel an. Mit dem noch ungeschlagenen Russen Alexander Powetkin erwartet ihn ein schwerer Brocken.

Der 37-jährige Wladimir Klitschko, der jüngere Bruder von WBC-Champion Witali, begegnet Powetkin mit viel Respekt: «Er hat noch nie einen Kampf verloren. Er war noch nie am Boden. Einen besseren Gegner habe ich noch nie gehabt.» Der Russe, drei Jahre jünger als Klitschko, ging bisher aus allen 26 Kämpfen als Sieger hervor, 18 Mal durch K.o. 2004 wurde er – wie Klitschko 1996 – Olympiasieger im Superschwergewicht. Den Titel des WBA-Weltmeisters hat Powetkin grundsätzlich seinem Gegner zu verdanken. Denn Wladimir Klitschko wurde 2011 zum WBA-Superchampion erhoben, da er auch die Titel der Verbände IBF und WBO hält. Den Kampf um den dadurch vakanten WBA-Gürtel entschied Powetkin im August 2011 gegen den Usbeken Ruslan Tschagajew für sich.

Der Herausforderer verzichtete im Vorfeld des Kampfes in der ausverkauften Moskauer Olympia-Halle (14’000 Zuschauer) im Gegensatz zu einigen seiner Berufskollegen auf grosses Tamtam. «Es braucht keine unnötigen Worte», findet Powetkin. «Ich könnte schon sagen, ich wolle ihn beerdigen oder so etwas Ähnliches. Aber ihr werdet es am Samstag sehen.» Auch beim öffentlichen Training vor den versammelten Medien beschränkte sich der Linksausleger auf ein kurzes Aufwärmen. Klitschko, der von seinen bisher 63 Kämpfen 60 gewann (51 vorzeitig), trainierte anschliessend intensiver und länger. «Alexander hat nicht viel gezeigt. Vielleicht wollte er aus seiner Form ein Geheimnis machen», sagte «Dr. Steelhammer».

Die übliche Pressekonferenz im Vorfeld des WM-Kampfs fand für einmal nicht statt. Gemäss der deutschen «Bild»-Zeitung konnten sich die Parteien nach Diskussionen aber auf Sekundanten einigen. Das Bandagieren der Fäuste von Powetkin darf Wladimirs Bruder Witali Klitschko überwachen. Im Gegenzug entsenden die Russen ausgerechnet Dereck Chisora, den Erzfeind der Klitschkos, um beim Ukrainer zum Rechten zu sehen. Gekämpft wird um die Gesamtbörse von 21 Millionen Franken, wovon drei Viertel an den WBA-Superchampion gehen, der Rest an Powetkin. Dieser gibt sich zuversichtlich: «Ich werde alles geben, um in meiner Heimat zu gewinnen.»

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