Wenig Hoffnung auf weitere Überlebende des Lawinenunglücks in Nepal

Nach dem Lawinenunglück am nepalesischen Mount Manaslu schwinden die Hoffnungen auf Überlebende. Die nepalesische Bergsteigervereinigung ging am Tag nach dem Unglück noch von fünf Vermissten aus, die Tourismuspolizei von drei.

Diese beiden italienischen Bergsteiger haben das Lawinenunglück überlebt (Bild: sda)

Nach dem Lawinenunglück am nepalesischen Mount Manaslu schwinden die Hoffnungen auf Überlebende. Die nepalesische Bergsteigervereinigung ging am Tag nach dem Unglück noch von fünf Vermissten aus, die Tourismuspolizei von drei.

Unterschiedliche Angaben machten beide Stellen am Montag auch zur Zahl der Todesopfer: Die Bergsteigervereinigung berichtete, zwölf Menschen seien bei dem Lawinenunglück am Sonntag gestorben. Die Tourismuspolizei meldete dagegen acht Tote. Dabei handle es sich um einen Deutschen, vier Franzosen, einen Spanier, einen Italiener und einen Nepalesen.

Der Präsident der Bergsteigervereinigung, Zimba Jangbu Sherpa, sagte zu den abweichenden Angaben: „Genaue Einzelheiten sind schwierig zu bestätigen, weil wir unterschiedlichen Zahlen aus unterschiedlichen Quellen bekommen haben.“

Fünf Vermisste gerettet

Am Montag konnten nach Angaben der nepalesischen Polizei noch fünf vermisste Bergsteiger gerettet worden. Zur Nationalität der Geretteten lagen der Polizei keine Angaben vor. Am Vortag waren 13 Bergsteiger gerettet worden, 5 von ihnen wurden mit Verletzungen ins Spital geflogen.

Im Lager drei hatten sich schätzungsweise insgesamt 30 Bergsteiger aufgehalten, als dort am frühen Sonntagmorgen eine Schnee- und Eislawine niederging. Nepals Tourismusministerium teilte am Montagabend mit, die Suche nach Vermissten werde bei Einbruch der Dunkelheit unterbrochen und am Dienstag fortgesetzt. Sie könne sich noch über Tage hinziehen. Die Hoffnung auf Überlebende aber schwindet.

Schweizer Expedition in Sicherheit

Bisher gebe es keine Erkenntnisse, dass Schweizer Bürger vom Lawinenunglück betroffen wären, teilte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Die Schweizer Botschaft in Kathmandu stehe im Kontakt mit den nepalesischen Behörden.

Das in Bern ansässige Unternehmen Kobler & Partner hatte bereits am Sonntag auf seiner Website mitgeteilt, alle Teilnehmer und Sherpas der Manaslu-Expeditionsgruppe seien wohlauf und sicher im Basislager.

Plötzlicher Sonnenschein nach Tagen mit kaltem Wetter hatte die Lawine auf dem achthöchsten Berg der Welt am Sonntag ausgelöst. Die Schneemassen begruben Camp drei in etwa 7000 Metern Höhe und beschädigten zudem Camp zwei.

Wegen seiner steilen Flanken und plötzlicher Wetterumschwünge wird der Mount Manaslu auch „Todesberg“ genannt. Bei der Besteigung des Berges starben bisher 53 Menschen.

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