Zweieinhalb Monate nach den Übergriffen in der Kölner Silvesternacht gibt es Unstimmigkeiten bei der Zahl der eingesetzten Polizisten am Hauptbahnhof.
Nach einem Bericht der Kölner Zeitung «Express» sollen deutlich weniger Polizisten am Bahnhof gewesen sein als zunächst bekannt. Ein Polizeisprecher widersprach diesen Angaben am Donnerstagmorgen.
Es sei zwar korrekt, dass weniger Beamten eingesetzt worden seien als wenige Tage nach den Übergriffen mitgeteilt worden war. Die geringere Zahl sei aber bereits seit der Sitzung des Innenausschusses vom 11. Januar bekannt.
Wenige Tage nach den Übergriffen hatte die Polizei noch angegeben, im Bereich des Bahnhofs seien mehr als 140 Landespolizisten eingesetzt worden. Laut «Express» sollen es aber 60 weniger gewesen sein.
Ein Sprecher der Polizei bestätigte diese Zahl und sprach von einer behördeninternen «Fehlinformation in der frühen Phase der Berichterstattung». Am Bahnhof seien 80 Polizisten und somit alle Kräfte der Bereitschaftspolizei zusammengezogen worden. In der gesamten Innenstadt seien dagegen 143 Kräfte eingesetzt gewesen.
In der Silvesternacht war es in Köln massenweise zu Straftaten gekommen. Entsetzen hatten vor allem die sexuellen Übergriffe auf Frauen ausgelöst. Sie sollen von Männern, die nach den Zeugenaussagen aus dem arabisch-nordafrikanischen Raum stammten, umzingelt, bedrängt und bestohlen worden sein. Es wurden auch Vergewaltigungen angezeigt.