Die Senkung der Promillegrenze von 0,8 auf 0,5 vor fast zehn Jahren hat sich positiv auf die Strassensicherheit ausgewirkt. Die Zahl schwerer Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ging laut einer Evaluation des Bundesamtes für Statistik (BFS) seit 2005 zurück.
Die Senkung der Promillegrenze von 0,8 auf 0,5 vor fast zehn Jahren hat sich positiv auf die Strassensicherheit ausgewirkt. Die Zahl schwerer Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ging laut einer Evaluation des Bundesamtes für Statistik (BFS) seit 2005 zurück.
Vor der Verschärfung des Strassenverkehrsgesetzes 2005 ereigneten sich auf Schweizer Strassen pro Jahr rund 630 Unfälle mit Schwerverletzten, bei denen Alkohol im Spiel war, sowie 80 Unfälle mit Toten. In den letzten Jahren hat sich die Zahl bei 500 respektive 50 Unfällen eingependelt, wie das BFS in einer Evaluation schreibt.
Über die umfassende Evaluation, die das BFS Ende April online stellte, berichtete die «Neue Zürcher Zeitung» am Montag. Nebst Statistiken beruft sich das Bundesamt auch auf Umfragen zur Strassensicherheit.
2005 fiel allerdings nicht nur die Promillegrenze. Das Parlament hatte auch weitere Massnahmen beschlossen, die zu systematischeren Alkoholtests führten. Zudem schufen die Polizeikorps schon vor der Reform mehr Alkoholtestgeräte an, was ebenfalls zu mehr Tests führte. Die Rückgang der Unfälle lässt sich entsprechend nicht alleine mit der 0,5-Promillegrenze erklären.
Weniger sind angetrunken unterwegs
Aus Sicht der Statistiker gibt es aber auch weitere Anzeichen dafür, dass Alkohol am Steuer immer seltener wird. So geben in Umfragen unter anderem immer weniger Personen an, gelegentlich alkoholisiert Auto zu fahren und bei Alkoholtests ist der Anteil positiver Resultate rückläufig.
Schliesslich dürfte der Rückgang bei den Unfallzahlen laut BFS auch mit der präventiven Wirkung der öffentlichen Diskussionen und Informationskampagnen zu erklären sei. Ein kausaler Zusammenhang liess sich aber nicht nachweisen.
Grenze bei 0,5 Promille ist akzeptiert
Die tiefere Promillegrenze geniesst in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz, wie das BFS aufgrund von Meinungsumfragen herausfand. Befürworteten 2001 noch 65 Prozent der Fahrzeuglenker diese Grenze, stieg dieser Anteil 2012 auf schon 87 Prozent. Das heisst, neun von zehn Befragten waren dafür.
Um die Unfallzahlen insgesamt zu senken, sind im Rahmen des Programms «Via Sicura» in den vergangenen Jahren weitere Massnahmen eingeführt worden oder geplant. Seit 2013 werden Raser schärfer angepackt und seit Anfang 2014 müssen Autofahrer beispielsweise auch tagsüber mit Licht fahren. Weitere Verschärfungen folgen 2015, unter anderem auch gegen Alkohol am Steuer.