Andreas Homoki, Intendant des Zürcher Opernhauses, zieht nach seiner ersten Saison eine positive Bilanz. Zwar gingen die Vorstellungseinahmen in der Saison 2012/13 zurück, aber der Reingewinn stieg. Dies zeige, dass das neue Konzept mit weniger Neuproduktionen und einer kürzeren Spielzeit funktionieren könne.
Der Rückgang bei den Einnahmen – und in anderen Bereichen- wird vor allem mit dem neuen Spielplankonzept begründet. Dies sieht markant weniger Neuinszenierungen vor als in der Ära Pereira. Zudem ist die Saison um drei Wochen kürzer.
Folglich sei ein Vergleich mit der Jahresrechnung 2011/12 «nur bedingt aussagekräftig», heisst es in dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht und in einer Mitteilung des Zürcher Opernhauses. Das neue Konzept führe «generell sowohl zu wesentlich tieferen Einnahmen als auch Kosten als früher».
In der Saison 2011/12 – der letzten unter der Leitung von Alexander Pereira – betrugen die Einnahmen 31,6 Millionen Franken. Bei Homoki sind es 27,5 Millionen Franken. An Spenden und Sponsorengeldern wurden 7,6 Millionen Franken eingenommen (Vorjahr 9,3 Millionen Franken).
Die Nebeneinnahmen sind ebenfalls stark gesunken, von 13,3 auf 10,9 Millionen Franken. Hier schlage vor allem die Gastronomie zu Buche. Diese sei insbesondere durch die Baustelle direkt vor dem Restaurant Belcanto und das Fehlen einer Grossproduktion im Bernhard-Theater beeinträchtigt worden.
Die Berechnung der Auslastung erfolgt ab der Spielzeit 2012/13 neu aufgrund der belegten Plätze. Im Gegensatz zu früher werden in der Auslastung auch Frei- und Steuerkarten für Mitwirkende, Agenturen, Pressevertreter und andere Gruppen berücksichtigt.
Rund 250’000 Besucherinnen und Besucher
Auf der bisherigen Bemessungsgrundlage betrug die Auslastung in der letzten Spielzeit 80,9 Prozent gegenüber 76,3 Prozent in der Spielzeit 2011/12. Insgesamt 247’251 Personen kamen zu Vorstellungen und Veranstaltungen ins Opernhaus.
Der Eigenwirtschaftlichkeitsgrad (eigene Einnahmen in Prozent des Gesamtaufwandes) lag bei 36, 4 Prozent (2011/12: 40,5 Prozent), respektive 33,8 Prozent unter Ausklammerung der Erträge und Aufwendungen der Gastronomie.
Der Rückgang sei ebenfalls konzeptbedingt und stelle «keine Überraschung» dar. Gemäss der Leistungsvereinbarung mit dem Kanton Zürich muss das Opernhaus eine Eigenwirtschaftlichkeit von 30-35 Prozent anstreben.
Die öffentliche Hand unterstützte das Zürcher Opernhaus mit 80,8 Millionen Franken (Vorjahr 79,8 Millionen Franken). Gesteigert wurde auch der Reingewinn: von 51’000 Franken (2011/12) auf 156’000 Franken. Dies liege vor allem daran, dass sich mit dem neuen Konzept der Aufwand reduziere.