Mit insgesamt 8,7 Milliarden Stunden ist in der Schweiz 2013 mehr Zeit für unbezahlte als für bezahlte Arbeit aufgewendet worden. Müsste all die Gratisarbeit zu Marktpreisen entlöhnt werden, würden dafür 400 Milliarden Franken fällig.
Gegen Entlöhnung wurden im Jahr 2013 total 7,7 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Damit überstieg das Volumen der unbezahlten Arbeit jenes der bezahlten um 14 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte.
Mit 62 Prozent übernahmen Frauen den Löwenanteil der gratis geleisteten Arbeit. Ebenso gross war der Anteil der Männer bei den bezahlten Tätigkeiten. Die Arbeit im Haushalt machte 6,6 Milliarden Stunden und damit drei Viertel der gesamten nicht entlöhnten Arbeit aus.
Am meisten Zeit wird im Haushalt von beiden Geschlechtern für das Kochen und Putzen aufgewendet. Mit 67 beziehungsweise 72 Prozent entfiel 2013 die Hauptlast dieser Tätigkeiten aber auf die Frauen. Beim Zeitaufwand für das Waschen betrug der Frauenanteil sogar 80 Prozent.
Mit 1,5 Milliarden Stunden oder 17 Prozent des Totals beziffert das BFS den Aufwand für Arbeiten, die mit der Betreuung von Kindern und zu einem geringen Teil auch von Erwachsenen zusammenhängen. Für ehrenamtliche und freiwillige Tätigkeiten werden knapp 670 Millionen Stunden (7,6 Prozent) eingesetzt.
Grosse volkswirtschaftliche Bedeutung
Die gesamte Arbeit «für Gottes Lohn» wird vom BFS für 2013 auf einen Geldwert von 401 Milliarden Franken geschätzt. Müssten über den Markt angestellte Personen dafür entlöhnt werden, schlüge Hausarbeit mit 267 Milliarden (67 Prozent des Gesamtwertes) zu Buche. Betreuungsaufgaben werden auf 93 Milliarden (23 Prozent) veranschlagt, die Freiwilligenarbeit auf 41 Milliarden (10 Prozent).
Wie gross die volkswirtschaftliche Bedeutung der unbezahlten Arbeit ist, wird anhand des Satellitenkontos Haushaltsproduktion (SHHP) errechnet. Demnach machte im Jahr 2013 die Gratisarbeit an der um die Haushaltsproduktion erweiterten Wertschöpfung 41 Prozent aus.