Der Präsident der Stiftung Preussischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, hält angesichts einer vielbeachteten neuen Theorie eine wertvolle Entdeckung hinter den Wänden des Grabes von Pharao Tutanchamun in Ägypten für möglich.
«Wenn es sich um eine Grabkammer handelt, ist es gar keine Frage, dass sie reich ausgestattet ist», sagte Parzinger der Deutschen Presse-Agentur.
Der Archäologe Nicholas Reeves hatte zuletzt mit einem Aufsatz für Aufsehen gesorgt, in dem er auf mögliche Räume hinter zwei Wänden der 1922 entdeckten Grabkammer des Kindkönigs Tutanchamun (um 1330 v. Chr.) im Tal der Könige nahe Luxor hinweist. Erste Erkenntnisse von Messungen scheinen Reeves Annahmen zu bestätigen.
Der britische Wissenschaftler vermutet in einem der Hohlräume sogar das Grab der Pharaonen-Gattin Nofretete. Sie war Tutanchamuns Stiefmutter und – in Reeves Theorie – gleichzeitig seine Vorgängerin als Pharaonin.
Dies hält Parzinger allerdings für «pure Spekulation». «Wenn es eine Grabkammer ist, sehe ich es nicht als erwiesen, dass es sich um Nofretete handelt.» Dennoch würde seiner Ansicht nach jedes Grab, das ungestört aufgefunden wird, die Forschung enorm voranbringen.