Westafrikanische Staatschefs beraten über Einheitsregierung in Mali

Angesichts der seit Monaten anhaltenden Krise in Mali wollen westafrikanische Staatschefs am kommenden Samstag mit Vertretern des Landes über die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit verhandeln.

Blick auf Timbuktu (Archiv) (Bild: sda)

Angesichts der seit Monaten anhaltenden Krise in Mali wollen westafrikanische Staatschefs am kommenden Samstag mit Vertretern des Landes über die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit verhandeln.

Dem Gipfel in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, sollen Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft Malis sowie Vertreter der westafrikanischen Kontaktgruppe beiwohnen. Das teilte der Aussenminister von Burkina Faso, Djibrill Bassole, am Montagabend mit.

Eine Regierung der nationalen Einheit könne sich den Herausforderungen, denen Mali gegenüberstehe, besser stellen, sagte Bassole. Der Kontaktgruppe für Mali gehören neben Burkina Faso, Benin, Liberia, der Niger, Nigeria, Togo und die Elfenbeinküste an.

Burkina Faso hat die Führung der Vermittlungsbemühungen übernommen. Aussenminister Bassole verurteilte den Zerstörungsfeldzug islamistischer Rebellen in der malischen Stadt Timbuktu. Er sprach von „schwerwiegenden Vorfällen“, die in keinster Weise zur Beruhigung der Lage in dem Land beitragen würden.

Machtvakuum

Mali ist seit einem Putsch Ende März faktisch geteilt. Nachdem Soldaten den früheren Präsidenten Amadou Toumani Touré gestürzt hatten, nutzten islamistische Gruppen und Tuareg-Rebellen das Machtvakuum aus und brachten den gesamten Norden unter ihre Kontrolle.

Die Islamisten wollen dort das islamische Recht der Scharia einführen und kämpfen inzwischen gegen die Tuareg-Rebellen. In Timbuktu zerstörten islamistische Rebellen in den vergangenen Tagen mehrere Weltkulturerbestätten.

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