Wie man in Europa kein Papiernastuch erhält, 3. Juli 2012

Der Zwischenhalt auf der Reise von Durness (Schottland) nach Sizilien dauerte länger als geplant. Verschiedene Verpflichtungen brauchten eben ihre Zeit. Am 13. Juli geht es weiter. Auf Wiedersehen in zehn Tagen, liebe Leserinnen und Leser. Zum Abschluss des ersten Teils eine kleine Betrachtung: Manchmal braucht man ein Papiertaschentuch, um die Nase zu schneuzen oder auch nur, um die Brille zu reinigen. Es ist gar nicht immer so einfach, sich welche zu kaufen. Oft erhält man sie gar nicht.

Manchmal braucht man eben Papiertaschentücher – und sei es, um die Brille zu putzen. (Bild: Urs Buess)

Der Zwischenhalt auf der Reise von Durness (Schottland) nach Sizilien dauerte länger als geplant. Verschiedene Verpflichtungen brauchten eben ihre Zeit. Am 13. Juli geht es weiter. Auf Wiedersehen in zehn Tagen, liebe Leserinnen und Leser. Zum Abschluss des ersten Teils eine kleine Betrachtung: Manchmal braucht man ein Papiertaschentuch, um die Nase zu schneuzen oder auch nur, um die Brille zu reinigen. Es ist gar nicht immer so einfach, sich welche zu kaufen. Oft erhält man sie gar nicht.

Schottland

«Haben Sie Papiernastücher?»  

«Selbstverständlich. Zweites Regal rechts, etwa in der Mitte.»

(Kunde sucht.) «Sorry ,könnten Sie mir genauer sagen, wo die Papiernastücher liegen?»

 «Zweites Regal rechts, in der Mitte.»

«Nein, dort sind sie nicht.»

«Okay, I will show you. (Verkäuferin kommt.) Nein, hier sind sie wirklich nicht. Dann halt da. Nein. Dort? No! – Ann, wo sind die Taschentücher? – Nein, komm schau selbst mal.»

Ann: «Wir haben alles umgestellt. Suchen wir dort noch. Und dort. Betty, weisst Du, wo die Taschentücher sind. Nein, dort sind sie nicht. Komm und schau selbst»

Betty: «Sorry, wir haben wahrscheinlich keine Papiernastücher.»

 

England

«Haben Sie Papiernastücher?»

«Nein, haben wir nicht. Aber fragen Sie drüben im Geschäft an der Ecke.» (Kunde geht ins Geschäft dort drüben.)

«Haben Sie Papiernastücher?»

«Well, Sir, that’s a Post-Office.»

 

Wales

«Haben Sie Papiernastücher?»

«What’s that?»


Frankreich

«Haben Sie Papiernastücher?»

«Non, j’ai pas.»

 

Schweiz

«Haben Sie Papiernastücher?»

«Ja, dort gleich hinter Ihnen.»

«Ach, das ist eine Dreissiger-Packung. Kann ich nur ein Päcklein haben?»

«Nein, das können wir leider nicht aufreissen. Aber bedienen Sie sich doch hier mit ein paar Kleenex.»


Italien

«Haben Sie Papiernastücher?»

«Aber selbstverständlich doch. Hier. Nein, da sind sie nicht. Dann hier. nein, hier auch nicht. Oder dort? Nein, auch nicht. Irgendwo müssen sie sein. Hier vielleicht. Oder dort? Oder da? – Maria, wo sind die Papiernastücher? Nein, da sind sie nicht. Warten Sie – ich suche. Madonna, da waren sie doch. Waren doch immer hier. Es sind die besten Nastücher der Welt, die wir haben. Die besten der Welt. Wo sind sie denn? – Tut mir leid. Wir haben sonst immer. Die besten der Welt. Alle wollen sie immer. Jetzt haben wir keine mehr. Wir müssen bestellen.»

Süditalien

«Haben Sie Papiernastücher?»

«Papiernastücher? Nastücher aus Papier, meinen Sie? – Nein, so etwas hab ich nicht. Aber kommen Sie mit.“

Wir treten  auf die Strasse, überqueren sie, er führt mich in eine Seitengasse, eine Treppe hinauf, auf ein Quersträsschen, links ein Gässlein hinunter in einen Stoffladen.

«Hier. Meine Cousine. Sie verkauft die schönsten Nastücher der Welt – die schönsten und besten. Aus feinstem Stoff. Kaufen Sie. Sie werden sie ewig brauchen können.»


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Wie man in Europa

kein Papiernastuch erhält

 

Schottland

„Haben Sie Papiernastücher?“                         

„Selbstverständlich. Zweites Regal rechts, etwa in der Mitte.“ –

„Sorry ,könnten Sie mir genauer sagen, wo die Papiernastücher liegen?“

 „Zweites Regal rechts, in der Mitte.“

„Nein, dort sind sie nicht.“

„Okay, I will show you. – Nein, hier sind sie wirklich nicht. Dann halt da. Nein. Dort? No! – Ann, wo sind die Taschentücher? – Nein, komm schau selbst mal.“

„Wir haben alles umgestellt. Suchen wir dort noch. Und dort. Betty, weisst Du, wo die Taschentücher sind. Nein, dort sind sie nicht. Komm und schau selbst“

„Sorry, wir haben wahrscheinlich keine Papiernastücher.“

 

England

„Haben Sie Papiernastücher?“

„Nein, haben wir nicht. Aber fragen Sie drüben im Geschäft an der Ecke.“

„Haben Sie Papiernastücher?“

„Well, Sir, that’s a post-office.”

 

Wales

“Haben Sie Papiernastücher?”

„What’s that?“

 

Frankreich

“Haben Sie Papiernastücher?”

„Non, j’ai pas.“

 

Schweiz

„Haben Sie Papiernastücher?“

„Ja, dort gleich hinter Ihnen.“

„Ach, das ist eine Dreissiger-Packung. Kann ich nur ein Päcklein haben?“

„Nein, das können wir leider nicht aufreissen. Aber bedienen Sie sich

doch hier mit ein paar Kleenex.“

 

Italien

„Haben Sie Papiernastücher?“

„Aber selbstverständlich doch. Hier. Nein, da sind sie nicht. Dann hier. in, hier auch nicht. Oder dort? Nein, auch nicht. Irgendwo müssen sie sein. Hier vielleicht. Oder dort? Oder da? – Maria, wo sind die Papiernastücher? Nein, da sind sie nicht. Warten Sie – ich suche.

Madonna, da waren sie doch. Waren doch immer hier. Es sind die besten Nastücher der Welt,

 die wir haben. Die besten der Welt. Wo sind sie denn? – Tut mir leid.

Wir haben sonst immer. Die besten der Welt. Alle wollen sie immer.

So geht das. Jetzt haben wir keine mehr. Wir müssen bestellen.“

 

Süditalien

„Haben Sie Papiernastücher?“

„Papiernastücher? Nastücher aus Papier, meinen Sie? Nastücher? – Nein,

hab ich nicht. Aber kommen Sie mit.“

Tritt auf die Strasse, überquert sie, führt mich in eine Seitengasse, eine Treppe hinauf,

auf ein Quersträsschen, links ein Gässlein hinunter in einen Stoffladen.

„Hier. Meine Cousine. Sie verkauft die schönsten Nastücher der Welt – die schönsten und besten.

Aus feinstem Stoff. Kaufen Sie. Sie werden sie ewig brauchen können.»


 

 

 

 

 

 

 


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