Im NLA-Playoff-Final zwischen den Kloten Flyers und den ZSC Lions kommt es heute zu Spiel 2 (Beginn 20.15 Uhr). Im Brennpunkt stehen wird auch ZSC-Goalie Lukas Flüeler, der Matchwinner vom Samstag.
Die Kloten Flyers gingen davon aus, über den besseren Goalie zu verfügen. Das erste Finalspiel widerlegte diese These als Irrtum. Dass Lukas Flüeler einer der besten Keeper der Liga ist, weiss man seit zwei Jahren. Damals hexte er die ZSC Lions mit einer Fangquote von 94 Prozent zum Meistertitel. Seither wechselte bei den ZSC Lions aber der Trainerstab und das Spielsystem.
Marc Crawford lässt offensiver spielen als Bob Hartley vor zwei Jahren. Für den Goalie wurde die Aufgabe schwieriger. Als die ZSC Lions vor einem Jahr im Halbfinal gegen Fribourg in fünf Spielen ausschieden, zählte Flüeler wegen zwölf Gegentoren in drei Auswärtsspielen in Freiburg zu den Schwachpunkten. Und in diesem Frühling wurde Flüeler in den Playoffs schon viermal ausgewechselt.
„Diese Auswechslungen waren für mich aber nicht schlimm“, sagt Flüeler. „Von aussen mag das für den Goalie nicht gut aussehen. Aber ich machte mir deswegen keine Gedanken. Ich blieb immer positiv. Ich wusste immer, dass ich im nächsten Spiel wieder spielen würde. Und oftmals haben die Wechsel das Team aufgerüttelt. In Genf holten wir im sechsten Viertelfinal beinahe noch einen 0:4-Rückstand auf.“
Mittlerweile will niemand mehr Flüeler auswechseln. Im Hallenstadion feierte er zuletzt drei Shutouts hintereinander. In vier der letzten sechs Heimspiele spielten die Lions zu Null. Die Fangquote stieg wieder auf 92,67 Prozent. Coach Crawford, der noch in der Viertelfinalserie gegen Lausanne den eigenen Torhüter durch Kritik destabilisierte, schwärmt mittlerweile von dessen Leistungen. Crawford: „Am Samstag spielte Flüeler so gut wie noch nie in diesen Playoffs. Wir zeigten gewiss nicht ein perfektes Spiel, obwohl wir natürlich viele Dinge richtig machten. Wenn dein Torhüter aber derart gut spielt wie Flüeler am Samstag, dann gewinnst du fast immer.“
Und was sagt Flüeler? „Klar merkt man, wenn einem ein ausserordentlicher Lauf gelingt. Das gibt Selbstvertrauen. Die Playoffs boten bislang sowohl für uns als Mannschaft als auch für mich als Torhüter ein ständiges Auf und Ab. Zuletzt gelangen uns gegen Servette (4:0) und Kloten (1:0) zwei Spiele hintereinander ausgezeichnet.“
Für Flüeler ist klar, dass im Playoff-Final noch keine Vorentscheidung gefallen ist: „Kloten forderte uns am Samstag alles ab. Die Partie hätte auch auf ihre Seite kippen können. Wir dürfen nicht ein Prozent nachlassen, sondern müssen nochmals 5 Prozent zulegen. Denn mit dem ersten Sieg in einer Serie kann man sich noch nichts kaufen. Das haben wir in unseren ersten beiden Playoff-Serien gesehen, die wir beide gewannen, obwohl wir das erste Heimspiel jeweils verloren. Andererseits ist es sehr schön, jetzt 1:0 zu führen statt 0:1 zurückzuliegen. Das Spiel vom Dienstag ist für uns ein extrem wichtiges.“