In Österreich wird befürchtet, dass die Abfahrt bald aus dem olympischen Programm gestrichen wird. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel macht nun Vorschläge, um die Abfahrten attraktiver zu machen.
FIS-Präsident Gian Franco Kasper hatte diese Woche durchblicken lassen, dass die Speed-Disziplinen Abfahrt und Super-G durchaus zur Disposition stehen könnten. Bei den Winterspielen 2022 in Peking ist zum Beispiel die geforderte Höhendifferenz nicht gegeben. Doch auch die TV-Anstalten üben indirekten Druck aus.
Grund: Bei Olympia kaufen zum Beispiel rund 40 TV-Stationen die Rechte für einen Slalom, für eine Abfahrt sind es aber nur noch acht bis zehn. Rückläufige Einschaltquoten seien festzustellen. Das hat viel mit der Startreihenfolge und dem Modus zu tun. Wenn die Fahrer mit den Nummern 16 bis 23 starten, schalten die Leute erst bei Nummer 12 oder 13 ein und zappen bei der Nummer 25 wieder weg.
Der Vorschlag, die Startnummern zwischen 1 und 30 auszulosen, hat den Nachteil, dass die Spitzenfahrer je nach Wetter benachteiligt sein könnten. Nun macht Schröcksnadel den Vorschlag, im letzten Training eine Qualifikation zu bestreiten. Die Top 7 der Weltrangliste dürften dann gemäss ihres Qualifikationsergebnisses die Startnummer wählen dürfen, die übrigen würden ausgelost. Schröcksnadel will so die Skifans für einen längeren Zeitraum an den TV-Schirm binden. In Gröden beispielsweise haben hohe Nummern oft einen Vorteil, die Besten könnten dann auch erst die 45 wählen.
Ein anderer Vorschlag ist, in Zukunft Abfahrten in zwei Läufen auszutragen, ausgenommen die Klassiker wie das Lauberhorn oder Kitzbühel. Bei der nächsten Tagung des Vorstands des Internationalen Skiverbandes (FIS) im November soll die Problematik diskutiert werden.