Nach wochenlangen Diskussionen soll der Eurovision Song Contest (ESC) 2015 nun in Wien ausgetragen werden. Zuletzt waren noch Innsbruck und Graz mit im Rennen gewesen.
«Nach sorgfältiger Prüfung und genauer Abwägung aller relevanten Parameter ist unsere Wahl auf Wien gefallen», sagte der Generaldirektor des ausrichtenden Österreichischen Rundfunks ORF, Alexander Wrabetz, am Mittwoch.
Nach dem Sieg der österreichischen Drag-Queen Conchita Wurst beim diesjährigen ESC in Kopenhagen soll das Finale des musikalischen Grossereignisses im kommenden Jahr in der Stadthalle der österreichischen Hauptstadt über die Bühne gehen. Die beiden Halbfinals sind für den 19. und 21. Mai 2015 angesetzt.
Wurst hatte mit ihrem Song «Rise like a Phoenix» gewonnen. Das Land des Siegers ist in der Regel auch Veranstalter des folgenden Song Contests.
Auch Innsbruck gut im Rennen
Ursprünglich sollte die Entscheidung über den Austragungsort bereits im Juli bekanntgegeben werden. Medienberichten zufolge gab es jedoch zuletzt innerhalb des ORF einige Befürworter der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. In der dortigen Olympiahalle wurden unter anderem Spiele der Handball-Europameisterschaft 2010 und der Eishockey-Weltmeisterschaft 2005 ausgetragen.
«Wir hatten drei sehr interessante Angebote, die alle über unseren Erwartungen lagen», sagte Wrabetz. Jüngst hatten sich sowohl Conchita Wurst als auch Udo Jürgens, der 1966 den europäischen Songwettbewerb für Österreich gewonnen hatte, für die österreichische Hauptstadt ausgesprochen. «Die Welt erwartet sicher Wien», sagte Jürgens der Nachrichtenagentur dpa.
Ursprünglich hatten sich 12 Standorte in Österreich beworben. Unter anderem waren Kärnten mit dem Wörthersee Stadion und die Stadt Wels in Oberösterreich mit einer bestehenden und einer im Bau befindlichen Messehalle im Rennen.
Kopenhagen viel teurer als erwartet
Der ORF rechnete zunächst mit Kosten von 25 Millionen Euro für die Veranstaltung und Einnahmen von zehn Millionen Euro. Das genaue Budget soll im Oktober vorgestellt werden.
Am Montag war bekanntgeworden, dass der diesjährige ESC in Kopenhagen dreimal soviel gekostet hat wie erwartet. Ursprünglich waren 4,6 Millionen Euro veranschlagt. Vor allem wegen des Umbaus früherer Werfthallen zur Show-Arena lagen die Kosten am Ende bei 15 Millionen Euro.