Windräder in Wäldern sind grundsätzlich möglich

Windräder können grundsätzlich auch in Waldgebieten aufgestellt werden. Das hält der Bundesrat in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht fest. Mit präziseren Erläuterungen zur heutigen Rechtslage will der Bund die Windenergie fördern.

Windturbine im Wallis (Archiv) (Bild: sda)

Windräder können grundsätzlich auch in Waldgebieten aufgestellt werden. Das hält der Bundesrat in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht fest. Mit präziseren Erläuterungen zur heutigen Rechtslage will der Bund die Windenergie fördern.

Ständerat Robert Cramer (Grüne/GE) forderte mit einem Postulat die Prüfung von Gesetzeslockerungen, um den Bau von Windenergieanlagen in Wäldern oder Waldweideflächen zu erleichtern. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse nichts geändert, sondern die Rechtslage präzisiert werden, heisst es im Bericht der Bundesämter für Energie (BFE), Umwelt (BAFU) und Raumentwicklung (ARE).

Nur weil ein Standort im Wald liegt, handelt es sich nicht grundsätzlich um einen Ausschlussgrund, wie die Bundesämter feststellen. Im Einzelfall müssten die Kantone entscheiden, ob eine Rodung zu Gunsten einer Windenergieanlage zulässig ist.

Umwelt darf nicht gefährdet werden

Die Voraussetzungen dafür ruft der Bericht in Erinnerung und präzisiert sie. Beispielsweise muss am Bau einer Windenergieanlage ein überwiegendes Interesse vorliegen, welches der Erhaltung des Waldes vorgeht. Der Standort muss auch windtechnisch günstig liegen. Die Umwelt darf ferner nicht gefährdet werden, und auch Natur- und Heimatschutz sind zu berücksichtigen.

Rodungen müssen zudem an einem anderen Ort ersetzt werden. Dafür habe das Parlament Lockerungen beschlossen, die bald in Kraft treten sollen, schreiben die Bundesämter weiter. Die Erläuterungen im Bericht würden nun in die Vollzugshilfe für die Kantone und Projektverantwortliche einfliessen.

Die Windenergie spielt auch in der Energiewende eine Rolle: Windräder sollen 2050 insgesamt 4 Terawattstunden Strom produzieren. Heute ist ihr Anteil vernachlässigbar. Für den Zubau müssten die besten Standorte gewählt werden, und die liegen laut dem Bund teilweise auch in Wäldern.

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