Wildtiere leiden unter dem Schneesport abseits der Pisten. Die Kampagne „Respektiere deine Grenzen“ macht Skitourenfahrer und Schneeschuhwanderer seit rund drei Jahren auf den Tierschutz aufmerksam – und zeigt laut dem Bund und dem Schweizer Alpen-Club (SAC) erste Erfolge.
„Sieben von zehn Menschen in der Schweiz wissen, dass es Wildruhezonen gibt“, sagte Kampagnenleiter Reto Solèr am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Dies habe eine repräsentative Umfrage des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) und des SAC im Januar 2012 gezeigt. Solèr führt den hohen Bekanntheitsgrad unter anderem auf die breit angelegte Kampagne zurück.
„Respektiere deine Grenzen“ sei insbesondere deshalb erfolgreich, weil man auf die Zusammenarbeit mit dem Outdoor-Handel und dem Tourismus setze, teilte das BAFU mit. Rund neunzig Unternehmen unterstützten die Kampagne über ihre Kommunikationskanäle. Dabei seien etwa Stationen der Seilbahnen wichtige Plattformen für Flyer, Plakate oder Videobilder.
In einem nächsten Schritt will „Respektiere deine Grenzen“ nun evaluieren, ob die Wildruhezonen auch tatsächlich respektiert werden. Dazu arbeite man mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft sowie zukünftig mit diversen Wildhütern zusammen, sagte Solèr.
Stress für Wildtiere
Für Wildtiere wie das Birkuhn oder die Gämse bedeutet der zunehmende Schneesport abseits der Pisten Stress. Fluchten im tiefen Schnee kosten die Tieren viel Energie und können im Extremfall zum Tod durch Erschöpfung führen.
Zentrales Element der Kampagne sind deshalb vier Regeln: Es gilt Wildschutzgebiete zu beachten, auf den markierten Wegen zu bleiben, Waldränder zu meiden und Hunde an der Leine zu führen. Dank diesen Regeln und zusätzlichen Markierungen im Gelände sollen Rückzugsräume für Wildtiere entstehen.
Wildruhezonen sind auf den neuen Karten mit Schneeschuh- und Skitourenrouten von swisstopo eingezeichnet. Die Kampagne wird von einer breiten Trägerschaft aus Sport, Handel, Tourismus, Jagd, Landschafts- und Naturschutz unterstützt.