Der Aufschwung in der Euro-Zone hat im zweiten Quartal wegen der Schwäche in Frankreich und Italien überraschend an Kraft verloren. Das Bruttoinlandprodukt wuchs von April bis Juni um 0,3 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte.
In den beiden Vorquartalen hatte es noch zu einem Plus von 0,4 Prozent gereicht. Die grossen Euroländer schnitten sehr unterschiedlich ab. Die grösste Volkswirtschaft Deutschland gewann leicht an Schwung und wuchs um 0,4 Prozent. Die Nummer zwei Frankreich stagnierte hingegen nach einem starken Jahresauftakt, während sich das Wachstum in Italien auf 0,2 Prozent abschwächte.
Ausgerechnet das krisengeplagte Griechenland hängte die grossen Drei ab: Es schaffte ein Plus von 0,8 Prozent, wozu wohl eine starke Tourismussaison beitrug. In Spanien legte das Bruttoinlandprodukt sogar um 1,0 Prozent zu.
Die Aussichten bleiben insgesamt aber gedämpft. Besonders der Exportaufschwung ist trotz des billigeren Euro, der Waren in Übersee günstiger gemacht hat, gefährdet. Grund dafür ist die schlappe Weltwirtschaft. Besonders China sorgte zuletzt mit schwachen Konjunkturdaten, Börsen- und Währungsturbulenzen für negative Schlagzeilen. Die EU-Kommission erwartet 2015 ein Wachstum von 1,5 Prozent. 2014 waren es 0,9 Prozent.