Die Schweizer Wirtschaft stösst mehr Treibhausgase aus als 1990, die Emissionen sind aber weniger schnell angestiegen als das Wirtschaftswachstum. Insgesamt verursachte die Wirtschaft im Jahr 2012 fast zwei Drittel (65 Prozent) der Treibhausgasemissionen der Schweiz.
Die übrigen 35 Prozent der Emissionen stammten von den Haushalten, wie aus der am Dienstag vom Bundesamt für Statistik publizierten Umweltgesamtrechnung hervorgeht. Insgesamt beliefen sich im Jahr 2012 die Treibhausgasemissionen auf 63 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.
Zwischen 1990 und 2012 nahmen die Treibhausgasemissionen laut dem Bericht um 3,2 Prozent zu. Werden jedoch die CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Biomasse, die üblicherweise als klimaneutral betrachtet werden, ausser Acht gelassen, verringerten sich die Treibhausgasemissionen im genannten Zeitraum um 0,5 Prozent.
Zurückgegangen ist die sogenannte Treibhausgasintensität, da die Wirtschaft schneller wuchs als ihre Emissionen. Die Wirtschaft stiess 2012 zwar rund 4 Prozent Treibhausgase mehr aus als noch 1990. Da jedoch im gleichen Zeitraum das Bruttoinlandprodukt real um fast 40 Prozent zulegte, nahm die Treibhausgasintensität um 25 Prozent ab, wie es im Bericht des BFS heisst.
Mobilität belastet Bilanz der Haushalte
Die privaten Haushalte stiessen 2012 zwar mehr Treibhausgase aus als 1990 (+1,7 Prozent), im Vergleich zu 2000 konnte der Ausstoss aber um 0,9 Prozent gesenkt werden. Belastet wird die Bilanz der Haushalte durch die Mobilität.
Zwischen 1990 und 2012 nahmen die Verkehrsemissionen um 27,7 Prozent zu, getrieben vor allem von Bevölkerungswachstum und der verstärkten Mobilität, wie das BFS schreibt. Gleichzeitig nahmen jedoch die Emissionen durch Heizungen und Warmwasseraufbereitung ab, dies vor allem dank besseren Heiztechnologien und Gebäudeisolationen.
Eine gute Nachricht gibt es beim Feinstaub: Diese Emissionen haben zwischen 1990 und 2012 um einen Drittel abgenommen. Rund ein Drittel dieses Rückgangs sei auf den Emissionsrückgang bei den Heizungen in den Haushalten zurückzuführen, heisst es im Bericht.
Haushalte bezahlen überproportional
Um einen Anreiz für ökologischeres Verhalten zu schaffen, werden umweltschädliche Güter und Dienstleistungen mittels Steuern verteuert. Die Einnahmen aus diesen umweltbezogenen Steuern haben sich von 1990 bis 2012 mehr als verdoppelt: Sie stiegen von 4,9 auf 10,7 Milliarden Franken.
Der grösste Teil davon – 4,9 Milliarden Franken – stammte 2012 von den Haushalten. 4,3 Milliarden Franken kamen von der Wirtschaft und 1,6 Milliarden von Haushalten und Unternehmen, die nicht in der Schweiz ansässig sind.
Wie der Bericht aufzeigt, sind die Steuern nicht immer verursachergerecht verteilt: 2012 verursachten die Haushalte 41 Prozent der fossilen CO2-Emissionen, bezahlten jedoch 57 Prozent der Energiesteuern.