Nach einer aufsehenerregenden Suche haben britische Wissenschaftler den Fund der fast ein halbes Jahrtausend Jahre alten Gebeine von König Richard III. bestätigt. Die Knochen waren im August 2012 unter einem Parkplatz in Leicester entdeckt worden, nachdem sie Hunderte Jahre als verschollen galten.
„Wir können ohne Zweifel feststellen, dass es sich bei dem Skelett um Richard III. handelt“, sagte Chef-Archäologe Richard Buckley von der Universität Leicester am Montag.
Die Forscher hatten mit DNA-Material ein biologisches Profil der Charakteristika des Königs erstellt und die Knochenreste auf Spuren untersucht, die auf einen gewaltsamen Tod hindeuteten.
DNA-Proben erhielten sie von dem 55-jährigen kanadischstämmigen Michael Ibsen, einem in London lebenden Neffen Richards in der 17. Generation. Historiker gingen stets davon aus, dass Richard III. in Leicester in einer Franziskaner-Kirche bestattet wurde. Das Skelett wurde an einer Stelle exhumiert, an der mutmasslich der Chor der Kirche gestanden hatte.
Gewaltsamer Tod
Vor der Pressekonferenz am Montag hatte Ausgrabungsleiter Jo Appleby erklärt, der gefundene Schädel sei „in gutem Zustand“. Er habe viele Einzelheiten über den Toten verraten.
Auf einem von der Universität vorab veröffentlichten Foto ist ein Totenschädel zu sehen, an dessen Hinterkopf Spuren einer Wunde erkennbar sind und der noch über fast alle Zähne verfügt. Die gekrümmte Wirbelsäule weist eine eingedrungene Pfeilspitze auf. Richard III. war 1485 in der Schlacht von Bosworth gefallen.
Richards Tod in der Schlacht von Bosworth 1485 gilt als Ende der Rosenkriege. Um sein Leben ranken sich zahlreiche Rätsel, die Wissenschaftler nun zum Teil zu lösen hoffen. Der englische Herrscher hatte England von 1483 bis 1485 regiert und wurde durch das Drama Richard III. von William Shakespeare unsterblich.