Australische Wissenschaftler feiern einen Erfolg im Kampf gegen Chlamydien: Die Infektion bedroht Koalas, eine Impfung soll die kuscheligen Beuteltiere nun besser schützen. Ein erster grosser Test an sechzig in freier Natur lebenden Koalas sei ein Erfolg gewesen, sagten Forscher der Universität der Sunshine Coast am Mittwoch.
Eine Infektion mit Chlamydien zählt zu den grössten Bedrohungen für Koalas. Die Bakterien lösen in Männchen und Weibchen Augen- und Blaseninfektionen aus und behindern die Fortpflanzung. Die Wissenschaftler im australischen Bundesstaat Queensland impften die Hälfte der sechzig Koalas und beobachteten die Tiere für ein Jahr.
Bei allen geimpften Tieren habe sich eine gute Reaktion des Immunsystems gezeigt. Zudem seien sie weniger stark mit Chlamydien infiziert gewesen als die Kontrolltiere, sagte der Leiter des Forscherteams, Peter Timms. Die Studie solle nun um ein weiteres Jahr verlängert werden.
Im Jahr 2012 wurden die nur in Australien heimischen Koalas auf die Liste der bedrohten Arten gesetzt. Die Art ist auch durch die Zerstörung ihres Lebensraums, Buschbrände, Unfälle auf Strassen und Hundeattacken gefährdet. Die australische Koala-Stiftung schätzt, dass es weniger als 80’000 in der Natur lebende Koalas gibt.
Auch bei Menschen sind die häufig unerkannten Chlamydien-Infektionen weit verbreitet und können zu Unfruchtbarkeit der Frau führen. Die unter anderem beim Sex übertragenen Erreger lassen sich jedoch mit Antibiotika gut bekämpfen.