Mit Hilfe von 3D-Bildern haben Wissenschaftler in den USA die möglichen Schwachstellen des Ebola-Virus entdeckt. Ihre Studie liefert laut den Autoren Erkenntnisse darüber, an welchen Stellen des Ebola-Virus das Medikament ZMapp wirkt.
Die Studie wurde vom US-Fachmagazin «Proceedings of the National Academy of Sciences» (PNAS) veröffentlicht. Der Antikörper-Cocktail ZMapp ist ein experimentelles Medikament. Bevor es kommerziell genutzt werden kann, bedarf es weiterer Forschung. Mangels Alternativen wurde ZMapp aber bereits bei mehreren Ebola-Patienten eingesetzt.
Die 3D-Bilder zeigten exakt, auf welche Stellen des Virus Antikörper oder andere Medikamente zielen müssten, erläuterte die Biologin Erica Ollmann Saphire vom Scripps-Institut in Kalifornien die Ergebnisse. «Jetzt, da wir wissen, wie ZMapp Ebola angreift, können wir schauen, wie andere experimentelle antivirale Medikamente sich verhalten und versuchen, effizientere Cocktails zu mischen.»
Patienten überlebten
Mehrere Ebola-Patienten, die mit ZMApp behandelt wurden, überlebten die Krankheit. Noch ist aber unklar, welche Rolle das Medikament bei der Heilung gespielt hat. Wie die Autoren der Studie erläutern, hindert ZMapp das Virus am Eintreten in die Zellen und warnt das Immunsystem vor dem Erreger, indem es eine antivirale Reaktion auslöst.
Die nun veröffentlichte Studie wurde von einem Forschungsverbund vorgenommen, der im Auftrag der US-Gesundheitsbehörden nach einem Medikament gegen das Ebola-Virus sucht. Die Wissenschaftler testen Antikörper, die aus 25 Laboren weltweit stammen. Als nächstes sollen die Antikörper untersucht werden, die Überlebende der Krankheit entwickelt haben.
Klinische Tests
ZMapp wurde von der im kalifornischen San Diego ansässigen Firma Mapp Biopharmaceutical entwickelt. Für das kommende Jahr sind die ersten klinischen Tests geplant. Auch andere Forschungsinstitute und Pharmaunternehmen arbeiten an Medikamenten und Impfstoffen gegen das gefährliche Ebola-Virus. Auch in der Schweiz werden derzeit Ebola-Impfstoffe getestet.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind in diesem Jahr bereits mehr als 5100 Menschen in acht Ländern an dem hämorrhagischen Fieber gestorben. Besonders betroffen sind die westafrikanischen Staaten Liberia, Sierra Leone und Guinea. Auch in Mali wächst die Furcht vor einer Ausbreitung der Epidemie.
Im US-Bundesstaat Nebraska starb am Montag ein Arzt aus Sierra Leone, der zur Behandlung ausgeflogen worden war. Er war unter anderem mit ZMapp behandelt worden.